Rebellen in Syrien Assads Konvoi mit Granaten beschossen
Damaskus/Istanbul · Islamistische Rebellen in Syrien haben nach eigenen Angaben mehrere Mörsergranaten auf einen Autokonvoi mit Staatspräsident Baschar al-Assad abgefeuert. Bei dem Angriff am Donnerstag im Stadtteil Malki der Hauptstadt Damaskus seien auch Fahrzeuge getroffen worden.
Das sagte der Chef der Tahrir-al-Schamam-Brigade, Firas al-Bitar, dem Fernsehsender Al-Arabiya. Die Regierung erklärte hingegen, es habe keinen solchen Angriff gegeben.
Informationsminister Omran al-Subi sagte, der Präsident und sein Konvoi seien nicht getroffen worden. Seinen Worten zufolge fuhr Assad in seinem eigenen Auto zur Moschee. Die Rebellengruppe erklärte indes, man habe die Route des Konvois ausgekundschaftet und mehrere 120-Millimeter-Geschosse abgefeuert.
Wie das in Großbritannien ansässige oppositionelle Beobachtungszentrum für Menschenrechte mitteilte, schlugen drei Granaten frühmorgens in Malki ein. Der Chef des Zentrums, Rami Abdul-Rachman, bezweifelte, dass Assads Konvoi getroffen wurde. Das wohlhabende Viertel, in dem viele Angehörige der politischen und wirtschaftlichen Elite leben, ist in dem zweijährigen Bürgerkrieg bislang kaum in Mitleidenschaft gezogen worden: Es wird von Regierungstruppen stark abgeschottet.
Mit dem Gebet wird das dreitägige Fest Eid al-Fitr eingeleitet, das den heiligen Fastenmonat Ramadan beendet. Es war der dritte öffentliche Auftritt Assads innerhalb gut einer Woche. Die syrische Regierung versucht derzeit, die jüngsten Landgewinne im Kampf gegen die Aufständischen für sich zu vermarkten. Die Rebellen kämpfen seit zwei Jahren, um Assad zu stürzen. Dabei sind nach UN-Schätzungen mindestens 100.000 Menschen ums Leben gekommen.