Syriens Präsident hält Fernsehansprache Assad will Aufstand mit "eiserner Faust" niederschlagen

Beirut · Angesichts einer Reihe militärischer Erfolge zeigt sich der syrische Präsident Baschar al-Assad entschlossener denn je, den Aufstand in seinem Land mit Gewalt zu besiegen. In einer TV-Ansprache gab er sich unbeugsam.

"Die Krise lässt sich nur auf dem Schlachtfeld lösen", sagte Syriens Machthaber Baschar al-Assad am Sonntag in einer 45-minütigen Fernsehansprache. Er bekräftigte, mit dem "Terror" lasse sich keine Lösung finden, er lasse sich nur mit "eiserner Faust" zerschlagen.

In dem seltenen Fernsehauftritt gab sich Assad auch mehr als zwei Jahre nach Beginn der Proteste unbeugsam. Verhandlungen mit dem größten Oppositionsbündnis über eine politische Lösung des Bürgerkriegs schloss er aus. Die Nationale Koalition sei "wenig verlässlich", sie werde zudem von "mehr als einem der Golfstaaten" bezahlt, sagte der syrische Machthaber. "Sie spielt bei der Lösung der Krise keine Rolle".

Bereits zu Beginn der zunächst friedlichen Kundgebungen für mehr Demokratie im März 2011 hatte Assad jedes Entgegenkommen abgelehnt und seine Gegner als "Terroristen" bezeichnet. In den folgenden Monaten entwickelten sich die Proteste zu einem bewaffneten Aufstand gegen die Führung in Damaskus, an dem sich zunehmend auch radikalislamische Gruppen beteiligten.

Mehr 100.000 Tote

Nach UN-Angaben wurden inzwischen mehr als 100.000 Menschen bei den Kämpfen zwischen Aufständischen und Regierungstruppen getötet. Millionen weitere wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Am Sonntag wurden erneut mindestens 30 Menschen Opfer der Gewalt, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.

Versuche, den Konflikt mit Hilfe einer internationalen Friedenskonferenz beizulegen, treten bislang auf der Stelle. Derweil konnten Assads Truppen mit der Einnahme eines weiteren Viertels der Rebellenhochburg Homs Ende Juli ihre Vormachtstellung im Bürgerkrieg ausbauen. Gleichzeitig aber beschleunigt sich der Niedergang der syrischen Wirtschaft: Nachdem das Syrische Pfund gegenüber dem Dollar inzwischen Dreiviertel seines Wertes verloren hat, verbot Assad am Sonntag alle Transaktionen in ausländischer Währung.

(AFP)
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