Syriens Präsident nimmt Bad in der Menge Assad besucht zerstörtes Viertel in Homs
Damaskus · Bei einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte hat Syriens Präsident Baschar al-Assad am Dienstag das zerstörte Viertel Baba Amr in der Rebellenhochburg Homs besucht. Einwohnern versprach der Staatschef die Rückkehr zur "Normalität", ja sogar, dass alles besser als vorher sein werde.
Es werde ein Zeitplan für den Wiederaufbau des Viertels erstellt, das anschließend "viel besser" sein werde als vorher. Seit Beginn des Konflikts in Syrien vor einem Jahr war Assad nur selten in der Öffentlichkeit aufgetreten.
Die Bewohner von Baba Amr begrüßten den Präsidenten dem Bericht zufolge mit den Worten "Gott, Syrien, Baschar und das ist alles", einem Slogan der Regierungsanhänger. Im Fernsehen war eine Frau zu sehen, die sich den Weg zu Assad bahnte, um diesen zu umarmen.
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana sagte Assad mit Blick auf die Gewalt der vergangenen Wochen in dem Stadtteil, der Staat habe "schnell reagiert und seine Aufgabe zum Schutz der Bevölkerung erfüllt". Um "Sicherheit und Ruhe wiederherzustellen", habe gehandelt werden müssen.
Baba Amr war in den vergangenen Wochen Ziel ununterbrochener Raketenangriffe der syrischen Armee zur Niederschlagung der Protestbewegung, bevor es von den Regierungstruppen zurückerobert wurde. Nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen wurden dabei hunderte Menschen getötet. Im Februar waren auch zwei ausländische Journalisten bei einem Angriff getötet worden.
Aktivisten berichteten von weiteren Angriffen auf Homs am Dienstag. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden in der Region am Dienstag zwei Zivilisten durch Schüsse der Armee getötet. Bei einem Treffen arabischer Länder in Bagdad wurde das "Massaker von Baba Amr" am Dienstag als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" verurteilt.
Ein Sprecher des UN-Sondergesandten Kofi Annan hatte am Dienstag erklärt, Syrien habe den Plan für ein Ende des Blutvergießens angenommen. Der Plan sieht unter anderem eine Waffenruhe der syrischen Truppen und umfassende Gespräche über eine politische Lösung des Konflikts vor.