Korruptionsfall Argentiniens Ex-Präsidentin Kirchner angeklagt

Buenos Aires · Mutmaßungen über Korruption haben Fernández schon während ihrer Zeit als argentinische Staatschefin begleitet. Nun erhebt ein Bundesrichter Anklage. Die Vermögenswerte der Ex-Präsidentin werden eingefroren.

 Cristina Fernández de Kirchner muss sich vor Gericht verantworten.

Cristina Fernández de Kirchner muss sich vor Gericht verantworten.

Foto: dpa

Ein argentinisches Gericht hat in einem Korruptionsfall Anklage gegen die frühere Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner erhoben. Bundesrichter Julián Ercolini bestätigte am Dienstag Anschuldigungen gegen die 63-Jährige, die sich nun unter anderem wegen mutmaßlichen Amtsmissbrauchs verantworten muss. Mit der Anordnung Ercolinis geht das Einfrieren der Vermögenswerte der Angeklagten einher. Sie hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Anschuldigungen wurden auch gegen den früheren Planungsminister Julio de Video und den Ex-Staatssekretär für öffentliche Bauvorhaben, José Lopez, erhoben. In der Anklage wird zudem der Geschäftsmann Lázaro Báez genannt, dessen Unternehmen Austral Construcciones von regelwidrigen Verträgen profitiert haben soll.

In dem Verfahren geht es um die Bewilligung staatlicher Bauprojekte. Báez soll Millionenbeträge unterschlagen und gewaschen haben. Er erhielt während der zwölf Jahre, in denen Fernández und ihr verstorbener Ehemann und Vorgänger Nestor Kirchner im Amt waren, Zuschläge für öffentliche Bauaufträge.

Fernández war von 2007 bis 2015 argentinische Präsidentin. Ihr wurde bereits während ihrer Regierungszeit Korruption nachgesagt. Im Mai war ihr von einem Gericht bereits das Hochtreiben des Wertes des argentinischen Peso durch den Verkauf von Dollar unter Marktwert vorgeworfen worden. Damit soll sie ihrer Regierung wirtschaftlichen Schaden zugefügt haben.

(bur/ap)
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