Entmachteter ägyptischer Präsidenten Anwälte von Mursi legen Beschwerde bei Strafgerichtshof ein

London · Anwälte des entmachteten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi haben eine Beschwerde beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag eingelegt.

Aufstieg und Fall von Mohammed Mursi
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Foto: ap, Maya Alleruzzo

Sie werfen dem Militär, das den ersten freigewählten Präsidenten Ägyptens im Juli 2013 nach Massenprotesten gestürzt hatte, Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor, wie das Juristen-Team am Montag in London erklärte. Der Sturz Mursis sei ein Staatsstreich gewesen. Man gehe davon aus, dass es in den kommenden Tagen und Wochen Gespräche mit Vertretern des Strafgerichtshofs geben werde, hieß es.

Mursi sitzt seit seiner Entmachtung in Untersuchungshaft. "Das Militärregime hat extreme Gewalt gegen Zivilisten eingesetzt", sagten die Anwälte. Man habe zahlreiche Beispiele für Mord, Folter und unrechtmäßige Festnahmen zusammengetragen.

Das Juristenteam wurde nach eigenen Angaben unter anderem von Mitgliedern des Shura-Rates, des Oberhauses des ägyptischen Parlaments, sowie der islamistischen Freiheits- und Gerechtigkeitspartei (FJP) eingesetzt. Die FJP ist die Partei der entmachteten und zur Terroroganisation erklärten Muslimbruderschaft, der auch Mursi vor seinem Amtsantritt angehörte.

Zu den Anwälten gehören unter anderem der frühere Sonderberichterstatter der UN-Menschenrechtskommission John Dugard sowie Ken Macdonald, ehemaliger Direktor der britischen Staatsanwaltschaft.

(dpa)
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