Ukraine-Krieg USA besorgt über mögliche Waffenlieferung Chinas an Russland

Washington · China erwägt nach den Worten von US-Außenminister Antony Blinken, Russland im Ukraine-Krieg mit Waffen zu unterstützen. Welche konkreten Hinweise dafür vorliegen, sagte Blinken nicht. Die US-Regierung zeigt sich besorgt.

US-Außenminister Antony Blinken.

US-Außenminister Antony Blinken.

Foto: dpa/Clodagh Kilcoyne

Die USA hätten Informationen, nach denen China „in Erwägung zieht, tödliche Unterstützung“ an Russland zu liefern, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag im US-Fernsehen. Auf Nachfrage, was er damit meine, antwortete Blinken: „Waffen, in erster Linie Waffen.“

Auch Munition würde in diese Kategorie fallen, erläuterte Blinken. Welche konkreten Hinweise dieser Erkenntnis zugrunde liegen, sagte er nicht. Er habe Chinas oberstem Außenpolitiker Wang Yi klar gemacht, dass derartige Unterstützung ein ernsthaftes Problem für die Beziehungen zwischen den USA und China darstellten. Laut Blinken ist bereits bekannt, dass chinesische Firmen Russland mit „nicht-tödlichem“ Gerät unterstützten. Dazu zählen einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge zum Beispiel auch kommerzielle Drohnen des Herstellers DJI.

Das Treffen zwischen Blinken und Wang im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz war mit Spannung erwartet worden. Die Beziehungen der beiden Länder sind nach dem Eindringen eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons in den US-Luftraum Anfang des Monats angespannt. Das US-Militär schoss den Ballon ab, nachdem er tagelang große Teile der USA überflogen hatte. Auf seiner Route sollen auch mehrere sensible Militäreinrichtungen gelegen haben. Blinken bezeichnete das nach eigenen Worten Wang gegenüber als „inakzeptable Verletzung der Souveränität der USA“.

Wang hatte zuvor auf der Konferenz die US-Regierung öffentlich scharf für den Abschuss des Ballons kritisiert und den Vorgang als „absurd und hysterisch bezeichnet“. Wenn die USA die Situation weiter dramatisierten und eskalierten, werde China reagieren, sagte Wang bei dem Treffen mit Blinken laut chinesischer Nachrichtenagentur Xinhua.

(csi/dpa)
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