Konferenz der Anti-IS-Koalition Irak fordert die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf

Paris · Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi hat die internationale Gemeinschaft zu einem stärkeren Engagement im Kampf gegen den IS aufgefordert. Die Terrorgruppe bestehe mittlerweile fast nur noch aus Ausländern.

 Der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi.

Der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi.

Foto: dpa, ti axs

Der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi hat von seinen internationalen Verbündeten im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat mehr Geheimdienstinformationen und Aktionen gefordert. Bei einer Konferenz der Bündnispartner am Dienstag in Paris erklärte Al-Abadi, der Strom ausländischer Kämpfer über die Grenze in den Irak sei nicht zurückgegangen. Der IS bestehe nun zum Großteil aus Ausländern. Vor einem Jahr sei die sunnitische Terrorgruppe noch zu 60 Prozent irakisch gewesen.

Bei dem Treffen wollten der Irak und seine internationalen Verbündeten ihre Strategie gegen die Extremisten nach deren jüngsten Eroberungen überprüfen. Eine grundlegende Änderung wird aber nicht erwartet. An der Konferenz nehmen unter anderem Vertreter der USA und Frankreichs Teil, nicht aber Russlands, des Irans oder Syriens.

Der IS kontrolliert weite Teile des Iraks und Syriens. Das US-geführte Bündnis flog bisher mehr als 4100 Luftangriffe gegen den IS, ohne die Extremisten nachhaltig aufzuhalten. Kürzlich konnten sie die irakische Stadt Ramadi rund 100 Kilometer westlich von Bagdad sowie die antike Oasenstadt Palmyra in Syrien einnehmen.

An den Luftangriffen im Irak beteiligen sich neben den USA auch Länder wie Belgien und Frankreich, in Syrien werden die Vereinigten Staaten von Kanada und mehreren arabischen Staaten unterstützt.

Der französische Außenminister Laurent Fabius sagte, Luftangriffe könnten nur wirksam sein, wenn alle Iraker glaubten, dass die Regierung alle Bevölkerungsgruppen vertrete. Auch die USA zeigen sich zunehmend ungeduldig mit der schiitisch geführten Regierung in Bagdad, der Kritiker Korruption und religiöse Spaltung vorwerfen.

(ap)
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