Anschlag in Gaziantep Erdogan hält 12 bis 14-jähriges Kind für den Attentäter

Istanbul · Während Berlin und Paris Beileidsbekundungen nach Ankara geschickt haben, ist der Anschlag von Gaziantep in der Türkei nach Angaben von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan von einem Kind zwischen zwölf und 14 Jahren verübt worden.

"Ein zwischen zwölf und 14 Jahren alter Selbstmordattentäter sprengte sich entweder selbst in die Luft oder trug einen ferngezündeten Sprengsatz", sagte Erdogan am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Istanbul.

Nach Angaben des türkischen Staatschefs wurden bei dem Anschlag am Samstagabend 51 Menschen getötet. 69 Menschen würden noch im Krankenhaus behandelt, 17 von ihnen seien lebensgefährlich verletzt. Der Gouverneur von Gaziantep hatte zuvor von 50 Toten und 94 Verletzten gesprochen. Viele der Hochzeitsgäste waren Kurden. Am Tatort wurden Reste eines Sprengstoffgürtels gefunden.

Erdogan machte erneut die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) für den Anschlag verantwortlich. "Wo auch immer der Terror herkommt, das ändert für uns nichts", sagte er. "Als Nation wenden wir unsere gesamte Kraft an, vereint, Hand in Hand, um gegen den Terrorismus zu kämpfen, so wie wir es am 15. Juli getan haben", ergänzte er mit Blick auf die Niederschlagung des Militärputsches.

Derweil haben die deutsche und die französische Regierung den Terroranschlag von Gaziantep verurteilt und der Türkei ihr Beileid ausgesprochen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sprach am Sonntag von einem "grauenvollen Angriff". Aus einer Hochzeitsfeier, einem Fest der Freude, sei ein Alptraum geworden. "Wir sind in Gedanken bei den Opfern, ihren Familien und Freunden und trauern mit ihnen", sagte er laut Mitteilung in Berlin.

Der französische Präsident François Hollande verurteilte den "schändlichen Anschlag". Frankreich stehe an der Seite aller, die gegen den Terrorismus kämpfen, hieß es in einer Mitteilung des Élyséepalastes.

(felt/dpa/AFP)
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