Attentat in Barcelona Europaweite Fahndung nach mutmaßlichem Terrorfahrer

Barcelona · Die spanischen Behörden haben den Attentäter von Barcelona identifiziert. Das hat der katalanische Innenminister Joaquim Forn bestätigt. Nach dem Täter wird nun europaweit gefahndet.

"Alles deutet darauf hin", dass der 22-jährige Marokkaner Younes Abouyaaquoub der Fahrer des Transporters gewesen sei, der bei dem Anschlag mit 13 Toten und Dutzenden Verletzten in Barcelona eingesetzt wurde, sagte Forn am Montag dem Sender Catalunya Ràdio.

Vier Tage nach dem Attentat ist die Suche nach dem Fahrer des Anschlagsfahrzeugs auf Europa ausgedehnt worden. Es sei nicht davon auszugehen, dass sich die Person noch in Katalonien aufhalte, sagte ein Vertreter der katalanischen Regierung am Montag.

Terror in Barcelona: Van fährt in Menschenmenge auf La Rambla
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Anschlag mit Lieferwagen in Barcelona

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Foto: afp

Das beim vereitelten Terrorangriff im spanischen Cambrils genutzte Auto ist laut einem Medienbericht weniger als eine Woche zuvor im Pariser Großraum von einem Verkehrsradar geblitzt worden. Der schwarze Audi A3 sei zu schnell gefahren, berichtete die Regionalzeitung "Le Parisien" am Montag auf ihrer Internetseite. Die Pariser Polizeipräfektur war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Wie die Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, gebe es in dem Fall zur Zeit keine Anhaltspunkte für Verbindungen nach Frankreich.

Trauergottesdienst für Terroropfer in Barcelona
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Trauergottesdienst für Terroropfer in Barcelona

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Die spanische Polizei hat am Montag erneut eine Wohnung in Ripoll durchsucht. In den frühen Morgenstunden hätten katalonische Beamte in der Unterkunft im Stadtteil Sant Pere unter anderem zwei Taschen und einen Karton mit Material sichergestellt, berichteten spanische Medien am Montag.

Augenzeugen sprachen demnach von einem "beachtlichen Polizeieinsatz" mit Beamten in Uniform und Zivil. Die örtliche Polizei habe eine Straße in der Altstadt für den Verkehr gesperrt. Mehrere Quellen bestätigten der Tageszeitung "La Vanguardia", während des Einsatzes sei "großer Lärm" zu hören gewesen.

Bei dem Anschlag mit einem weißen Lieferwagen auf Barcelonas berühmter Flaniermeile Las Ramblas waren am Donnerstag 13 Menschen getötet und über 120 weitere verletzt worden. Der Fahrer des Lieferwagens flüchtete anschließend zu Fuß.

Stunden später kam bei einem weiteren Anschlag mit einem Auto im Badeort Cambrils eine Passantin ums Leben. Die Polizei erschoss die fünf Attentäter. Die Ermittler gehen von einer zwölfköpfigen Terrorzelle aus, die von den Orten Alcanar und Ripoll aus ihre Taten geplant haben soll.

(csr)
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