Boko Haram Opfer Angelina Jolie leitet Konferenz über entführte nigerianische Mädchen

London · Filmstar, Familienmensch, Brustkrebsvorsorge-Evangelisting, Flüchtlingsopfer-Unterstützerin und jetzt kümmert sie sich auch noch um Politik: Angelina Jolie leitet ab Dienstag eine Konferenz in London, die sich mit den 200 nigerianische Mädchen in der Gewalt der Terrorgruppe Boko Haram beschäftigt.

Angelina Jolie ist gerade im Disney-Film "Maleficant" zu sehen, parallel kümmert sie sich um die Opfer sexueller Gewalt.

Angelina Jolie ist gerade im Disney-Film "Maleficant" zu sehen, parallel kümmert sie sich um die Opfer sexueller Gewalt.

Foto: afp, WH/AMO

Seit fast zwei Monaten sind mehr als 200 nigerianische Mädchen in der Gewalt der Terrorgruppe Boko Haram. Das Schicksal der von der islamischen Terrorgruppe Boko Haram entführten nigerianischen Schülerinnen wird ein zentrales Thema einer Londoner Tagung am Dienstag (10. Juni) sein. Filmstar Angelina Jolie und der britische Außenminister William Hague werden bei der Konferenz über sexuelle Gewalt in Konflikten gemeinsam den Vorsitz führen. Die Entführung von mehr als 300 Schülerinnen zwischen 16 und 18 Jahren im Norden Nigerias im April hatte weltweit für Entsetzen und Proteste gesorgt.

Einige der Teenager konnten sich befreien, doch mehr als 200 Mädchen sind immer noch in der Gewalt der radikalislamischen Gruppe, die im muslimischen Norden des Landes einen Staat nach islamischem Recht aufbauen will und bereits Tausende Menschen tötete. Die Aufständischen fordern im Gegenzug für die Mädchen die Freilassung inhaftierter Kämpfer.

Die UNbefürchten, dass die Schülerinnen missbraucht werden. "Meine Sorge ist, dass die Hälfte dieser Mädchen schwanger nach Hause kommt", sagte die UN-Sondergesandte für sexuelle Gewalt in Konflikten, Zainab Hawa Bangura, in New York. Die internationale Gemeinschaft müsse die Familien der noch mehr als 200 verschleppten Mädchen auf ihre Rückkehr vorbereiten, forderte sie am Freitag.

Bangura sagte, mehr als 2000 nigerianische Mädchen seien bereits vor dem Überfall der Boko Haram auf die Schule entführt worden. Aber erst dieser Fall habe die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit erregt.

Deborah Peter: sie überlebte einen Boko-Haram-Angriff
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Eine nigerianische Zeitung warf den Streitkräften Schikanen nach einem kritischen Bericht über ranghohe Offiziere vor. Auflagen seien beschlagnahmt und Auslieferungsfahrer verhaftet worden, teilte der Verlag Media Trust mit, der die "Daily Trust" herausgibt. Um das Verlagshaus in Abuja hätten Soldaten Straßensperren errichtet, ebenso um eine Niederlassung in der nördlichen Stadt Kano. Das Militär reagiere damit auf einen Exklusivbericht vom Mittwoch über die Überlassung von Kasernengrundstücken an Generäle und ihre Frauen zum persönlichen Gebrauch.

Die Streitkräfte wiesen die Darstellung des Verlags zurück. Sprecher Chris Olukolade sagte, Soldaten hätten nach Geheimdiensthinweisen Fahrzeuge nach gefährlichem Material durchsucht. Den Informationen zufolge sei das Vertriebssystem der Zeitung für dessen Transport genutzt worden.

(ap)
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