Flüchtlingspolitik Merkel sagt dem Libanon weitere Unterstützung zu

Beirut · Der Libanon hat Hunderttausende Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Kanzlerin Merkel verspricht dem Land die weitere Unterstützung Deutschlands.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit Saad Harari, Ministerpräsident des Libanon.

Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit Saad Harari, Ministerpräsident des Libanon.

Foto: dpa/Dalati & Nohra

Das Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri am Donnerstagabend sei „ausgezeichnet“ gewesen, hieß es am Freitag aus Kreisen des Regierungschefs. Nach Angaben von Hariris Büro schrieb Merkel in das Gästebuch unter anderem: „Deutschland steht weiter an der Seite eines stabilen und erfolgreichen Libanons.“

Das multikonfessionelle Land am Mittelmeer leidet unter dem Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien. Der Libanon hat nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR fast eine Million syrische Flüchtlinge aufgenommen. Gemessen an der Bevölkerung sind in dem Land weltweit die meisten Flüchtlinge untergekommen.

Deutschland stellte für den Libanon im vergangenen Jahr 380 Millionen Euro zur Verfügung. Die Bundesregierung gibt unter anderem Geld, um im Libanon die humanitäre Hilfe zu unterstützen und Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. Am Freitag besucht Merkel eine Schule in Beirut, in der einheimische und Flüchtlingskinder in Schichten unterrichtet werden.

Eine Vertreterin des UN-Kinderhilfswerks Unicef sagte am Rande des Besuchs, im ganzen Land lebten 400.000 Flüchtlingskinder im Schulalter, 220.000 von ihnen besuchten eine Schule im Libanon. Insgesamt gebe es in den Schulen des Landes derzeit mehr syrische als libanesische Kinder. Die hohe Zahl der Flüchtlingskinder stelle das libanesische Schulsystem vor große Herausforderungen. Wegen des Unterrichts in Doppelschichten an etwa 360 Schulen im Land müssten auch doppelt so viele Lehrer und Unterrichtskapazitäten bereitgestellt werden.

(wer/dpa)
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