Merkels Abschiedsbesuch in Russland An Putin gescheitert

Meinung | Moskau · Der Westen ist – auch aufgrund folgenschwerer Fehler – weit von einer echten Partnerschaft mit Russland entfernt. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel ist in ihrer Amtszeit gescheitert, das Verhältnis zu Putin zu verbessern.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Wladimir Putin, Präsident von Russland, während eines gemeinsamen Treffens im Kreml.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Wladimir Putin, Präsident von Russland, während eines gemeinsamen Treffens im Kreml.

Foto: dpa/Evgeny Odinokov

Bei ihrem Abschiedsbesuch in den USA wurde Angela Merkel mit Lob überschüttet. In Russland begrüßte man die Kanzlerin nun weniger euphorisch. Auf den ersten Blick scheint der Unterschied das Verhältnis der Kanzlerin zu den Freunden im Westen und den Feinden im Osten widerzuspiegeln. Wobei Merkel den Begriff „Feinde“ sicher zurückweisen würde. Zu Recht, denn Russland ist weder ein Feind Deutschlands noch des Westens. Allerdings ist man auch weit von einer echten Partnerschaft entfernt. Das hat entscheidend mit der russischen Annexion der Krim und dem Donbass-Krieg zu tun. Beides hat den Rahmen der vorhandenen Ost-West-Probleme gesprengt. Anders formuliert: Der Westen hat in seiner Russlandpolitik seit dem Ende der Sowjetunion folgenschwere Fehler gemacht. Die Osterweiterung der Nato gehört zumindest in der Form, wie sie „durchgezogen“ wurde, dazu. Das kann aber niemals eine Rechtfertigung für den russischen Eroberungskrieg in der Ukraine sein.