Neuer slowakischer Präsident Andrej Kiska lädt Obdachlose ins Präsidentenpalais ein

Andrej Kiska, neuer Präsident der Slowakei, hat am Sonntag vor dem Parlament seinen Amtseid abgeleht. Der Millionär gibt sich als Anwalt der Bürger. Auf sein Gehalt will er verzichten. Im Präsidentenpalais empfing er Obdachlose zum Mittagessen.

Slowakei: Präsident Andrej Kiska trinkt Sekt mit Obdachlosen
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Der neue slowakische Präsident Andrej Kiska (51) hat in seiner Antrittsrede die starke "euro-atlantische Verankerung" seines Landes hervorgehoben. Damit deutete der parteilose Millionär am Sonntag auch eine Unterstützung der prowestlichen Führung im Nachbarland Ukraine an. Der sozialdemokratische Regierungschef Robert Fico, der Kiska in der Stichwahl um das Präsidentenamt unterlegen war, hatte wiederholt EU-Sanktionen gegen Russland abgelehnt.

Mit dem zeremoniellen Schwur auf die Verfassung übernahm Kiska das höchste Staatsamt vom gemäßigten Nationalisten Ivan Gasparovic, der verfassungsgemäß nach zwei Amtsperioden abtreten musste.

Kiska kündigte im EU- und Euroland Slowakei auch innenpolitisch neue Akzente an. Der neue Präsident strich als Vorteil heraus, dass er noch nicht einmal auf kommunaler Ebene ein politisches Amt bekleidete: "Ich habe ein starkes Mandat von den Wählern bekommen und werde der erste Präsident ohne parteipolitischen Hintergrund sein." Er wolle dafür sorgen, dass die Staatsorgane wieder direkter den Bürgern dienten, anstatt Parteiinteressen zu vertreten.

Schon im Wahlkampf hatte Kiska angekündigt, zugunsten von sozialen Initiativen auf sein Gehalt als Präsident zu verzichten, da er schon als Unternehmer genug Geld verdient habe. Nach seiner Amtseinführung gab er im Präsidentenpalais ein Mittagessen für Obdachlose.

Unter den Ehrengästen, die das neue Staatsoberhaupt zum abschließenden abendlichen Festempfang einlud, waren neben Spitzenpolitikern und Wirtschaftstreibenden viele Vertreter von Wohltätigkeits- und Menschenrechtsorganisationen.

(dpa)
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