Feuerwerk und Opfergaben Darum feiert ein indisches Dorf die Amtseinführung von US-Vizepräsidentin Harris

Thulasendrapuram · Die Amtseinführung der neuen US-Vizepräsidentin Kamala Harris am Mittwoch sorgt im indischen Dorf Thulasendrapuram für Festtagsstimmung. Das steckt dahinter.

 Bewohner des indischen Dorfs Thulasendrapuram halten Schilder mit Fotos von Kamala Harris hoch.

Bewohner des indischen Dorfs Thulasendrapuram halten Schilder mit Fotos von Kamala Harris hoch.

Foto: AP/Aijaz Rahi

Dorfbewohner von Thulasendrapuram im Süden Indiens zündeten Feuerwerkskörper und brachten Opfergaben anlässlich der Amtsübergabe im tausende Kilometer entfernten Washington. Der Großvater von Kamala Harris wurde in dem Dorf geboren. In dem rund 400 Einwohner zählenden Dorf herrscht seit der Wahl im November, als Joe Biden und Harris die US-Präsidentschaftswahlen gewannen, Feierstimmung.

Kinder trugen Bilder von Harris durch die Straßen und Bewohner brachten Opfergaben wie Bananen und Kokosnüsse zum Tempel des Dorfes.

 Die Bewohner zünden Feuerwerk anlässlich der Amtseinführung.

Die Bewohner zünden Feuerwerk anlässlich der Amtseinführung.

Foto: AP/Aijaz Rahi

Die 56-jährige Harris wurde in Kalifornien geboren. Ihre Mutter, die Brustkrebsspezialistin Shyamala Gopalan, war mit ihr jedoch häufig nach Indien gereist. „Sie gehört zu diesem Dorf und wir sind sehr stolz auf sie“, sagte ein pensionierter Bankdirektor der Nachrichtenagentur AFP.

Im Dorf soll die Amtseinführung, die nach indischer Zeit am späten Mittwochabend stattfinden wird, live übertragen werden. Harris hat jamaikanisch-indischen Wurzeln. Sie wird als erste Frau und erste Schwarze als Vizepräsidentin der USA vereidigt.

Im Laufe ihrer Karriere war Harris mehrfach die Erste: Nach ihrem Studium in Washington und in Kalifornien wurde sie als erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco. Ab 2010 hatte sie als erste Frau den Posten der Justizministerin in ihrem Heimat-Bundesstaat inne. In den US-Senat zog sie 2017 als erste Schwarze ein, die Kalifornien repräsentierte - und sie war erst die zweite Afroamerikanerin in der Parlamentskammer überhaupt. Wenige Tage später wurde Donald Trump als US-Präsident vereidigt.

Ihre Opposition zu Trump trieb sie an, sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten zu bewerben, sie zog sich aber schließlich aus dem Rennen zurück. Biden holte sie als Präsidentschaftskandidat als „Running Mate“ an seine Seite.

Unter Trump-Vorgänger Barack Obama war Biden selbst acht Jahre lang Vizepräsident. Wegen Bidens fortgeschrittenen Alters lag dieses Mal ein besonderes Augenmerk auf seiner Stellvertreter-Wahl. Der 78-Jährige ist bei seinem Amtsantritt älter als alle seine Vorgänger - die 56-jährige Harris könnte ihn beerben, zumindest als nächste Präsidentschaftskandidatin der Demokraten. Dass Biden - der Harris als „furchtlose Kämpferin“ beschreibt - 2024 für eine Wiederwahl kandidiert, gilt als unwahrscheinlich. Er wäre zu Beginn einer zweiten Amtszeit 82 Jahre alt.

(mba/AFP)
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