Appell an Uno und EU Amnesty fordert entschlossenes Eingreifen

Osnabrück (RPO). Angesichts der Gewaltexzesse in Libyen fordert Amnesty International von Vereinten Nationen und EU ein entschlosseneres Eingreifen für die Menschenrechte in Nordafrika und Nahost.

Chronik der Umwälzungen in Nordafrika
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Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte die Generalsekretärin von Amnesty Deutschland, Monika Lüke: "Die Uno und die EU dürfen es nicht bei lauwarmen Reaktionen belassen." Menschenrechte seien keine innerstaatliche Angelegenheit. "Sie gelten universell und müssen Maßstab des Handelns der EU, der USA sowie der Uno sein", forderte Lüke. Es habe sich schon im Fall Ägyptens gezeigt, dass es falsch sei, in erster Linie auf Stabilität und strategische Interessen in der Region zu schielen.

Nach Einschätzung der Amnesty-Chefin wird Libyens Staatschef Gaddafi sich nicht an der Macht halten können. Sie sei fest davon überzeugt, "dass Gaddafi den Freiheitswillen seines Volkes nicht mehr unterdrücken kann".

Zum Ausmaß der Gewaltexzesse in Libyen sagte Lüke: "Wir müssen weit mehr Tote befürchten als offiziell bekannt sind." Sie hoffe auf einen "menschenrechtlichen Domino-Effekt" in Nordafrika und im Nahen Osten. "Es brodelt inzwischen auch in Bahrain, Jemen, Jordanien, Marokko und Algerien gewaltig."

(apd/sdr)
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