Parlamentspräsidentin Liliana Segre Als Holocaust-Überlebende unter Italiens neuer, rechter Regierung

Rom · In Italien leitet Alterspräsidentin Liliana Segre die erste Sitzung des neuen Parlaments, in dem die postfaschistischen Brüder Italiens die Mehrheit stellen. Für die Holocaustüberlebende wird es ein schwerer Tag.

 Die Holocaust-Überlebende Liliana Segre spricht mit Studenten anlässlich einer Holocaust-Gedenkveranstaltung im Arcimboldi-Theater. (Archivfoto)

Die Holocaust-Überlebende Liliana Segre spricht mit Studenten anlässlich einer Holocaust-Gedenkveranstaltung im Arcimboldi-Theater. (Archivfoto)

Foto: dpa/Luca Bruno/DPA

An diesem Donnerstag tritt das neu gewählte Parlament in Rom zusammen. Die Parlamentarier von Senat und Abgeordnetenhaus wählen ihre Vorsitzenden. Das ist der Auftakt zur neuen Legislaturperiode und der Regierungsbildung in Rom. Im Senat wird die 92 Jahre alte Liliana Segre als Alterspräsidentin den Vorsitz am ersten Parlamentstag einnehmen. Segre hat als junges Mädchen den Holocaust überlebt. Dass ausgerechnet sie nun einer Kammer vorsitzt, in die besonders viele Erben der italienischen Neofaschisten eingezogen sind, ist eine Pointe der Geschichte. Bei der Parlamentswahl Ende September erhielt die als postfaschistisch bezeichnete Partei Brüder Italiens 26 Prozent der Stimmen und wurde Wahlsieger.