Behörden erheben keine Anklage Alle britischen Guantánamo-Häftlinge frei

London (rpo). Einen Tag nach der Rückkehr in ihre Heimat sind die vier britischen Guantánamo-Häftlinge auf freiem Fuß. Strafrechtliche Schritte leiten die britischen Behörden gegen die vier Männer, welche die USA als "bedeutende Bedrohung" eingestuft hatten. Die Briten haben den Amerikanern jedoch einiges versprochen.

Vor ihrer Freilassung seien die vier Männer unter dem Vorwurf der mutmaßlichen Vorbereitung von Terrorakten von der Anti-Terror-Einheit der Londoner Polizei befragt worden. Anschließend wurden die Männer den Angaben zufolge jeweils zu einem Ort ihrer Wahl gebracht, um ihre Familien zu treffen. Die vier waren die letzten Briten, die auf Guantánamo in Haft saßen.

Der Pentagon-Sprecher sagte weiter, die britischen Behörden hätten den USA zugesichert, alle "notwendigen Schritte" zu unternehmen, um gegen die Bedrohung durch die Freigelassenen vorzugehen. Angaben über die Art oder den Umfang der Maßnahmen gegen die Männer wollte der Sprecher nicht machen. Er betonte, den US-Behörden sei klar gewesen, dass die Ex-Häftlinge auf freien Fuß kämen, wenn Großbritannien keine Anklage gegen sie erhebe.

Gefangenschaft auf Guantánamo

Moazzam Begg, Richard Belmar, Martin Mubanga und Feroz Abbasi waren am Dienstagabend mit einer US-Militärmaschine in London eingetroffen und anschließend in Gewahrsam genommen worden. Sie waren zwischen 2001 und 2002 gefangen genommen und seitdem in Guantánamo festgehalten worden.

Die USA hatten die bevorstehende Heimkehr der vier britischen Terrorverdächtigen vor zwei Wochen bekannt gegeben. Im März 2004 waren bereits fünf britische Guantánamo-Häftlinge heimgeschickt worden. Nach einem kurzen Verhör durch die britischen Behörden wurden auch sie auf freien Fuß gesetzt. London hatte sich verstärkt für die Freilassungen eingesetzt, als bekannt wurde, dass die Häftlinge möglicherweise vor US-Militärgerichte gestellt würden.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort