„Dachte, ich würde sterben“ US-Abgeordnete Ocasio-Cortez schildert Gefühlslage bei Kapitol-Erstürmung von Trump-Anhängern

Washington · Anfang Januar stürmten zahlreiche Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump das Kapitol in Washington. Wie es den Abgeordneten damals erging, hat nun Demokration Alexandria Ocasio-Cortez in einem emotionalen Video geschildert.

 Die demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez.

Die demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez.

Foto: dpa/Tom Williams

In einem emotionalen Videobeitrag hat die US-Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez über ihre Todesangst während des Angriffs auf das Kapitol am 6. Januar berichtet. Als Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump das Parlamentsgebäude stürmten, habe sie heftige Schläge an allen Türen ihres Büros gehört und sich daraufhin in der Toilette versteckt, erzählte die 31-Jährige in einem in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) live auf Instagram übertragenen Video. Immer wieder habe sie jemanden laut rufen hören: „Wo ist sie?“ „Das ist der Moment, in dem ich dachte, alles sei vorbei“, so die prominente linke Demokratin. „Ich dachte, ich würde sterben.“

Schließlich habe sich herausgestellt, dass die Rufe von einem Polizisten gekommen seien, der sich aber zunächst nicht als solcher identifiziert habe. Stattdessen habe er sie „wütend und feindselig“ angesehen und sie aufgefordert, zu einem anderen Gebäude zu gehen, sagte Ocasio-Cortez weiter. Mit einem ihrer Mitarbeiter gemeinsam sei sie dorthin gerannt, wo sie die Schreie der Leute beim Versuch gehört hätten, in das Gebäude einzubrechen. „Es fühlte sich fast an wie ein Zombie-Film“, beschrieb die Abgeordnete.

Auf der Suche nach vertrauten Gesichtern sei sie auf ihre Amts- und Parteikollegin Katie Porter gestoßen und habe sich schließlich gemeinsam mit ihr in deren Büro verschanzt. „Sie sagte: "Ich hoffe, ich kann noch Mutter werden, ich hoffe, ich sterbe heute nicht"“, berichtete Porter später in einem Interview mit dem Sender MSNBC.

Aufgebrachte Trump-Unterstützer waren am 6. Januar gewaltsam in das Kapitol eingedrungen, nachdem Trump unweit des Weißen Hauses eine aufstachelnde Rede gehalten hatte. Im Kapitol war zu dem Zeitpunkt der Kongress zusammengekommen, um den Wahlsieg von Joe Biden formell zu bestätigen. Trump hatte versucht, Bidens Sieg noch zu kippen.

(mja/dpa)
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