Chinesischer Künstler Großbritannien gewährt Ai Weiwei Visum für sechs Monate

London · Der chinesische Künstler und Dissident Ai Weiwei bekommt doch ein Sechs-Monats-Visum für Großbritannien. In einem Schreiben an Ai habe sich die Regierung zudem dafür entschuldigt, dass ein erster Antrag des Chinesen wegen einer angeblichen strafrechtlichen Verurteilung abgelehnt worden war.

Innenministerin Theresa May habe die Ausstellung der Einreiseerlaubnis angeordnet, sagte ein Sprecher ihres Ministeriums am Freitag.

Ai hatte am Donnerstag erklärt, dass die britische Botschaft in Peking ihm kein Geschäftsvisum geben wollte, weil er seine Verurteilung verschwiegen habe. Stattdessen bekam er eines für 20 Tage. Ai wollte im September zur Eröffnung seiner Ausstellung in der Royal Academy of Arts reisen.

Ai Weiwei - vom Künstler zum Regimegegner
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Foto: dpa/Michael Kappeler

Der Künstler war 2011, als die chinesische Regierung verstärkt gegen Dissidenten vorging, fast drei Monate in Haft. Seine Firma wurde später der Steuerhinterziehung beschuldigt und zur Zahlung von umgerechnet rund 2,2 Millionen Euro verurteilt. Ai bezeichnete den Fall als politisch motiviert, sein Anwalt argumentierte zudem, dass es kein strafrechtlicher, sondern ein verwaltungsrechtlicher Fall gewesen sei.

(ap)
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