Lateinamerika-Reise Ahmadinedschad besucht Venezuela

Caracas/São Paulo · Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad ist zu einem Besuch bei seinem Verbündeten Hugo Chávez in Venezuela eingetroffen. Beide Staatschefs wollen bei ihren Gesprächen am Montag demonstrativ die Kooperation zwischen ihren Ländern bekräftigen.

 Mahmud Ahmadinedschad an der Seite von Venezuelas Vizepräsident Elias Jagua bei seiner Ankunft am Flughafen von Maiquetia.

Mahmud Ahmadinedschad an der Seite von Venezuelas Vizepräsident Elias Jagua bei seiner Ankunft am Flughafen von Maiquetia.

Foto: dpa, Boris Vergara

Ahmadinedschad wurde am Sonntagabend (Ortszeit) von Vize-Präsident Elías Jaua in Venezuela empfangen - mitten in einem sich verschärfenden Streit mit dem Westen.

Auf seiner fünftägigen Lateinamerika-Reise wird er von mehreren Ministern sowie einer Unternehmerdelegation begleitet. Im Anschluss an Venezuela reist er in die ebenfalls von Links-Regierungen geführten Länder Nicaragua, Kuba und Ecuador. Die US-Regierung warnte die Staaten Lateinamerikas vor dem Ausbau ihrer Beziehungen zum Iran, da das Land wegen seines Atomprogramms immer stärker in die Isolation gerate und nun nach Freunden suche.

Teheran hatte in den vergangenen Wochen damit gedroht, eine Meerenge im Persischen Golf zu blockieren, falls der Westen die wegen des Atomstreits verhängten Sanktionen ausweite. Durch die Straße von Hormus gehen rund 40 Prozent des weltweit auf dem Seeweg transportierten Öls. Washington machte am Sonntag klar, dass der Iran eine "rote Linie" überschreite, wenn er Atomwaffen entwickeln oder wichtige Schifffahrtswege blockieren sollte.

Unmittelbar vor dem Besuch Ahmadinedschads in Venezuela verwiesen die USA eine venezolanische Diplomatin des Landes. Die Konsulin in Miami (Florida), Livia Acosta Noguera, sei am 6. Januar zur unerwünschten Person erklärt worden, teilte das US-Außenministerium mit. Entsprechend müsse sie das Land bis zum 10. Januar verlassen. Einzelheiten zur Begründung teilte das Ministerium nicht mit.

Zugleich wurde bekannte, dass der iranische Geheimdienst nach eigenen Angaben mehrere Personen unter dem Verdacht der Spionage für die USA festgenommen hat. Die Verdächtigen hätten beabsichtigt, die iranische Parlamentswahl am 2. März zu untergraben, sagte Geheimdienstminister Heidar Moslehi laut einem Bericht des Staatsfernsehens. Die Beschuldigten hätten über das Internet mit ihren Kontaktpersonen im Ausland in Verbindung gestanden. Angaben zur Zahl der festgenommenen Personen oder ihrer Identität machte Moslehi nicht. Der Iran meldet immer wieder die Festnahme oder Hinrichtung von Personen, denen Spionage für die USA oder Israel vorgeworfen wird.

(dpa/dapd)
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