Zahl der Hungernden gestiegen 224 Millionen Afrikaner haben zu wenig zu essen

Khartum · Klimawandel, Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen und Ernteausfälle, aber auch bewaffnete Konflikte - dies sind die Gründe für die Mangelernährung in Afrika. Nach UN-Angaben leiden rund 224 Millionen Menschen unter ihr.

 Bauern bearbeiten ein vertrocknetes Feld.

Bauern bearbeiten ein vertrocknetes Feld.

Foto: dpa

Die Zahl der Hungernden sei von 200 Millionen im Jahr 2015 auf 224 Millionen im Jahr 2016 gestiegen. Die Situation sei "für uns alle Grund zur Besorgnis", sagte der für Afrika zuständige Vize-Generaldirektor der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), Bukar Tijani, am Montag bei einer Konferenz in Khartum.

Konflikte wie in Somalia, im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republik hätten die Lage noch verschlimmert. "Selbst wenn Lebensmittel verfügbar sind, sind sie oft nicht bezahlbar und erreichen nicht die Konfliktgebiete", erklärte Tijani.

Die Lebensmittelknappheit treibt nach Angaben von UN-Experten auch immer Menschen in Afrika die Flucht. In Konfliktgebieten wie dem Südsudan ist der Hunger demnach mittlerweile die Hauptfluchtursache.

Der Südsudan war 2011 vom Sudan unabhängig geworden. Im Dezember 2013 entflammte in dem neu gegründeten Land ein blutiger Konflikt. Seitdem wurden zehntausende Menschen getötet und fast vier Millionen Menschen in die Flucht getrieben.

Zugleich machte Tijani Hoffnung auf eine Besserung der Lage: Afrikas Wirtschaft entwickle sich gut, besonders der Markt für Lebensmittel und Landwirtschaft. Das könne zu weiteren Investitionen in dem Kontinent führen.

Auf der fünftägigen Konferenz in Khartum diskutieren hunderte Delegierte aus ganz Afrika, wie Hunger und Nahrungsmangel bekämpft werden können.

(gaa)
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