Kritik an US-Truppenabzug aus Afghanistan Bidens Krisenmanagement endet im Fiasko

Kabul/Washington · Joe Biden verfolgte von seinem Landsitz Camp David aus das Desaster in Afghanistan. Während Bilder aus Kabul um die Welt gehen, wirkt der US-Präsident plötzlich machtlos. Die Machtübernahme der Taliban dürfte ein ewiger Makel in Bidens Präsidentschaft werden.

 US-Präsident Joe Biden (Archivfoto).

US-Präsident Joe Biden (Archivfoto).

Foto: AP/Andrew Harnik

Die Sätze dürften Joe Biden durch seine gesamte Präsidentschaft begleiten. Wahrscheinlich täte er nichts lieber, als sie zurückzunehmen. „Es wird keine Umstände geben, unter denen Sie Menschen sehen, die vom Dach einer Botschaft der Vereinigten Staaten in Afghanistan ausgeflogen werden“, hatte er Anfang Juli angemerkt, als er im East Room des Weißen Hauses über die Lage am Hindukusch sprach. Es sei höchst unwahrscheinlich, dass die Taliban „alles überrennen und das gesamte Land besitzen“. Schließlich die Reporterfrage, ob er, wie manche Vietnamkriegsveteranen, Parallelen zwischen dem Rückzug aus Kabul und dem aus Saigon sehe. „Überhaupt keine. Null“, antwortete der US-Präsident.