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Afghanistan Taliban erobern großen Polizeistützpunkt

Kabul · Nach dreitägigen Gefechten haben die radikalislamischen Taliban im Nordosten Afghanistans einen großen Polizeistützpunkt erobert. Rund 100 Polizisten und Grenzbeamte seien zu den Aufständischen übergelaufen, verlautete am Sonntag aus Sicherheitskreisen.

 Afghanische Soldaten auf Patroullie.

Afghanische Soldaten auf Patroullie.

Foto: ap

Es ist die größte Massenkapitulation seit dem Abzug der Nato-Kampftruppen Ende 2014. Auch der örtliche Polizeikommandeur habe sich den Taliban angeschlossen und Waffen und Munition des Stützpunkts Tirgaran in der Provinz Badachschan übergeben, teilte Provinzpolizeichef Baba Dschan mit. Die Taliban bestätigten die am Samstagabend erfolgte Eroberung der Basis und erklärten, 110 Polizisten, ihr örtlicher Kommandeur und der Chef der örtlichen Grenzpolizei befänden sich in ihrer Gewalt. Dschan sagte später, die Aufständischen hätten alle Polizeileute freigelassen und ihnen die Rückkehr nach Hause erlaubt.

In der einst befriedeten Provinz Badachschan hatten sich die Taliban zuletzt mit anderen Aufständischen zusammengetan und ihre Aktivitäten ausgeweitet. Der Polizeistützpunkt war nach Dschans Worten nach heftigen Regenfällen wegen zerstörter Straßen von der Außenwelt abgeschnitten. "Es wurde keine Verstärkung geschickt", sagte der Provinzratsvorsitzende Abdullah Nadschi Nasari. Am Ende hätten die Verteidiger keine Wahl mehr gehabt: "Sie mussten sich den Taliban anschließen."

Seit dem Abzug der Nato-Kampftruppen haben einheimische Polizei und Soldaten die volle Sicherheitsverantwortung in Afghanistan. Die Nato ließ nur noch einige Tausend Ausbilder und Berater im Land. Vor allem Stütz- und Kontrollpunkte in entlegenen Gegenden sind für die Taliban leichte Beute. Im Juni hatten Hunderte Aufständische Kontrollpunkte in der Provinz Jamgan angegriffen und die dort stationierten Polizisten in die Flucht getrieben.

(ap)
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