Dutzende Menschen sterben IS bekennt sich zu Anschlag in Kabul

Kabul · Afghanistan kommt nicht zur Ruhe. Neben Angriffen und Kämpfen mit den Taliban in verschiedenen Regionen des Landes wirkt besonders der Anschlag auf ein Schiitenviertel in Kabul nach. Der IS übernimmt die Verantwortung für die Schreckenstat.

Nach dem Selbstmordanschlag patrouillieren afghanische Polizisten am Tatort.

Nach dem Selbstmordanschlag patrouillieren afghanische Polizisten am Tatort.

Foto: dpa/Rahmat Alizadah

Die Terrormiliz Islamischer Staat hat den Selbstmordanschlag auf Schiiten in Kabul mit Dutzenden Toten für sich reklamiert. Ein „den Märtyrertod suchender Bruder“ habe den Anschlag verübt, teilte der IS am Donnerstag über sein Sprachrohr Amak mit. Der afghanische IS-Ableger verübte bereits in der Vergangenheit Anschläge gegen Schiiten.

Während der IS von mehr als 200 getöteten oder verletzten Schülern sprach und damit aller Wahrscheinlichkeit nach übertrieb, korrigierten die afghanischen Behörden die offizielle Zahl der Todesopfer von 48 auf 34. Zudem seien 56 Menschen bei dem Angriff am Mittwoch auf ein Gebäude in einem Kabuler Schiitenviertel verletzt worden, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Wahid Madschroh. Die Schüler hatten sich am Anschlagsort zu dem Zeitpunkt auf Aufnahmeprüfungen für die Universität vorbereitet.

Die Krankenhäuser in Kabul waren nach dem Attentat am Mittwoch überfordert. Bei der Sammlung der Informationen über Tote und Verletzte kam es offenbar zu Verwirrung und der zunächst falschen Angabe. Am Donnerstag sollten Trauergebete für die Opfer gehalten werden.

(wer/dpa)
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