Das Land mache schwierige Zeiten durch, sagte er. Nötig seien jetzt die Einheit von Volk, Armee und Polizei. Dass er schon heute im Hintergrund die Strippen zieht, daraus macht er keinen Hehl. Zwar wickeln der amtierende Übergangspräsident Adli Mansur und dessen Regierung derzeit die Tagesgeschäfte ab, doch sie tun dies immer in der Gewissheit, dass al Sisi ihnen auf die Finger schaut.

Al Sisi war es, der im Juli 2013 nach blutigen Massenprotesten den ersten frei gewählten Präsidenten des Landes, den Islamisten Mohammed Mursi, gestürzt und hinter Gitter gebracht hatte. Al Sisi — wie auch anderen Militärs — passte der Weg der Muslimbrüder unter Mursi nicht ins Konzept. Sie sahen den Staat in Gefahr. Beobachter gehen davon aus, dass er die Wahl im bevölkerungsreichsten arabischen Land gewinnen dürfte. Viele Ägypter sehen in ihm den starken Mann und trauen ihm am ehesten zu, die politische Instabilität nach dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak 2011 und Mursi 2013 zu beenden. Ernsthafte Gegenkandidaten gibt es nicht, und auch ein Termin für die Präsidentenwahl steht noch nicht fest. Sie soll noch vor dem Sommer stattfinden.

Derweil bleibt der Armeechef Abdel Fattah al Sisi erst einmal auch in der neuen Regierung Verteidigungsminister. Am vergangenen Samstag wurde in Kairo das neue Kabinett unter Ministerpräsident Ibrahim Mahlab vereidigt.