Keine Quarantäne mehr China lockert Corona-Beschränkungen für Einreisende ab dem 8.Januar

Peking · China hat lange eine strikte „Null Covid“-Politik betrieben. Nach massiven Protesten vollzog das Land die Kehrtwende und hob fast alle Beschränkungen auf. Ab 2023 werden die Regeln weiter gelockert. Was dann für die Einreise nach China gilt.

Arbeiter in Schutzkleidung bereiten die Aufnahme von Passagieren eines Fluges aus dem Ausland vor (Archivbild).

Arbeiter in Schutzkleidung bereiten die Aufnahme von Passagieren eines Fluges aus dem Ausland vor (Archivbild).

Foto: dpa/Ken Moritsugu

China hebt seine im Zuge der Corona-Pandemie verhängten Beschränkungen für Einreisende teilweise auf. Ab dem 8. Januar müssten sich ins Land kommende Personen nicht mehr in Quarantäne begeben, teilte die Nationale Gesundheitskommission am Montag mit. Bislang waren eine fünf Tage dauernde Quarantäne in einer staatlich überwachten Einrichtung und drei weitere Tage Isolation zu Hause verpflichtend. Zudem würden die Vorkehrungen für die Einreise von Ausländern nach China zu Arbeits- und Geschäftszwecken verbessert und die erforderliche Visa-Vergabe werde erleichtert, hieß es.

Darüber hinaus werde Chinas Umgang mit dem Corona-Virus von der derzeit strengsten Kategorie A auf die weniger strenge Kategorie B herabgestuft, teilte die Behörde mit. Zur Begründung hieß es, die Krankheit sei weniger virulent geworden und entwickele sich allmählich zu einer gewöhnlichen Atemwegsinfektion. Einreisende nach China müssen sich aber weiterhin 48 Stunden vor der Abreise einem PCR-Test unterziehen.

China hatte lange eine strikte „Null Covid“-Politik betrieben, bei der teilweise ganze Stadtteile bei Corona-Infektionen abgeriegelt wurden. Das hat die chinesische und auch die internationale Wirtschaft schwer getroffen und zuletzt zudem zu Protesten der Bevölkerung geführt. Vor wenigen Wochen dann hat Präsident Xi Jinping eine abrupte Kehrtwende vollzogen und fast alle Beschränkungen im Land aufgehoben. Deshalb steigen die Infektionszahlen in China derzeit drastisch. Einige Experten gehen davon aus, dass sich in der kommenden Zeit rund 60 Prozent der 1,4 Milliarden Chinesen mit dem Virus infizieren werden und mehr als zwei Millionen Menschen sterben könnten.

Die Gesundheitskommission erklärte am Montag zudem, sie wolle die Impfquote bei älteren Menschen weiter erhöhen und fördern, dass Personen mit dem hohen Risiko einer schweren Erkrankung eine zweite Impfdosis bekämen. Die Impfquote in der gefährdeten älteren Bevölkerung ist in China relativ niedrig. Regierungsdaten zufolge haben nur 57,9 Prozent der Erwachsenen haben eine Auffrischungsimpfung erhalten - bei Menschen über 80 Jahren sind es nur 42,3 Prozent. Zudem wurde ihnen zumeist der Impfstoff der chinesischen Firma Sinovac verabreicht, der im Vergleich etwa zu dem des deutschen Unternehmens Biontech als weniger wirksam gilt.

Ansturm auf Flugbuchungen

Das angekündigte Ende der Quarantäne-Pflicht bei der Einreise nach China hat in dem Land zu einen Ansturm auf Flugbuchungen geführt. Die Online-Suchen nach Flügen ins Ausland stiegen rasant an, wie die Staatsmedien am Dienstag berichteten. Die Reise-Plattform Tongcheng verzeichnete demnach eine Zunahme der Suchanfragen nach Flugreisen um 850 Prozent sowie zehnmal so viele Suchen nach Visa-Vorschriften.

(felt/mzu/Reuters/AFP)
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