Vier Touristen in Mali entführt 75-jährige Deutsche unter Verschleppten

Berlin (RPO). Das Auswärtige Amt geht davon aus, dass eine deutsche Urlauberin in Mali verschleppt worden ist. Sie war mit einer größeren Gruppe eines deutschen Reiseveranstalters unterwegs. Unter den Entführten sollen sich außerdem zwei Schweizer und ein Brite befinden.

Der Krisenstab habe getagt und bemühe sich mit der deutschen Botschaft in der Hauptstadt Bamako um Aufklärung des Sachverhaltes, erklärte das Auswärtige Amt in Berlin am Freitag. Angeblich handelt es sich um eine 75-jährige Touristin. Die vier waren in einer größeren Gruppe eines deutschen Reiseveranstalters unterwegs.

Das Schweizer Außenministerium bestätigte einen Entführungsfall mit zwei Schweizer Staatsbürgern, äußerte sich aber nicht zu möglichen weiteren Geiseln. "Spiegel Online" berichtete, die 75-Jährige, ein Schweizer Ehepaar und ein Brite seien am Donnerstagmittag in einer Gruppe mit zwei Autos in der Grenzregion zwischen Mali und Niger überfallen worden. Die Gruppe sei von einem mehrtägigen Volksfest der Wüstenstämme der Tuareg im nördlichen Niger zurückgekommen. Der Wagen mit den anderen Touristen, die ebenfalls aus Deutschland, Großbritannien und der Schweiz sowie aus Luxemburg stammen sollen, habe entkommen können. Augenzeugenberichten zufolge sind Schüsse gefallen. Verletzt worden sei aber niemand. Die beiden Deutschen seien auf einer elftägigen Tour durch die Wüste unterwegs gewesen, die von einem lokalen Reiseleiter begleitet wurde.

Auswärtiges Amt wiederholt Reisewarnung

Das Auswärtige Amt erinnerte daran, dass für das nordwestafrikanische Land eine Reisewarnung bestehe. Vor dem Hintergrund dieses Falles appelliere das Außenamt an einzelne Reisende und Reiseveranstalter, diese explizite Warnungen sehr ernst zu nehmen. Alles andere sei unverantwortlich.

Der Geschäftsführer des betroffenen Reiseveranstalters sagte im Schweizer Rundfunk, er sei am Donnerstagmittag von einem Partner in Niger darüber informiert worden, dass rund eine Stunde zuvor im Grenzgebiet auf der malischen Seite eine Reisegruppe überfallen worden sei. Vier Touristen - zwei Schweizer, ein Brite und eine Deutsche - seien gezwungen worden, ihr Fahrzeug zu verlassen und dann mit einem Fahrzeug der Entführer fortgebracht worden. Ein zweites Auto mit drei Urlaubern sei zwar beschossen worden, habe aber entkommen können. Über die Identität der Entführer habe er keine Angaben.

(AFP)
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