Wir blicken auf die Geschichte des Unabhängigkeitstages der Ukraine, welcher jedes Jahr am 24. August gefeiert wird. Die in Osteuropa gelegene Ukraine war bis zum Untergang der Sowjetunion in den Jahren 1918/1919 sowie 1941 bereits ein eigener Staat. Wie in vielen Teilrepubliken der Sowjetunion formierten sich besonders um das Jahr 1990 Proteste in der Ukraine. Im gleichen Jahr gab es erstmals freie Wahlen im Land und die Partei der Volksbewegung „Ruch“ erlangte 25 %. Die „Ruch“ entwickelte sich schon bald zur Bewegung der nationalen Unabhängigkeit und stand somit in Opposition zur kommunistischen Partei. Im März 1990 erklären sich Litauen und Estland als unabhängig. Damit beginnt die Welle der Unabhängigkeitserklärungen vieler sowjetischer Teilrepubliken. Nach dem erfolglosen Augustputsch, als Mitglieder der Kommunistischen Partei der Sowjetunion versuchen Michail Gorbatschow abzusetzen, um die Union zu retten, löst dies viele weitere Unabhängigkeitserklärungen aus. Am 24. August 1991 erklärt die Ukraine als erste nach dem Augustputsch ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Es folgt am 1. Dezember 1991 ein Referendum bei dem mehr als 90 % der Unabhängigkeitserklärung zustimmen. Die Hoffnung vieler Menschen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung durch die Unabhängigkeit wird jedoch nicht erfüllt. Ein wesentlicher Faktor ist, dass die Machthabenden die gleichen bleiben wie zuvor zu Sowjet-Zeiten. Wie auch in Russland kommt ein wesentlicher Teil der Wirtschaftsleistung in die Hände einer kleinen reichen Elite und nicht, wie von den Menschen erhofft, einem Großteil der Bevölkerung zugute. Das Machtsystem aus Sowjetzeiten bleibt lange erhalten.