Irak 23 Tote bei Anschlagsserie in Bagdad

Bagdad · Das Blutvergießen im Irak geht weiter: Bei einer Anschlagsserie in schiitischen Vierteln der Hauptstadt Bagdad sind am Montag mindestens 23 Menschen getötet worden.

Dutzende erlitten Verletzungen, wie die Behörden mitteilten. Auf belebten Einkaufsstraßen nahe schiitischer Moscheen waren den Angaben zufolge kurz nach Sonnenuntergang zwei Autobomben und ein Sprengsatz explodiert.

Der folgenschwerste Anschlag fand im Stadtteil Ur statt. Dort riss eine Autobombe den Angaben zufolge mindestens zehn Menschen in den Tod, 23 wurden verletzt. Eine weitere Autobombe explodierte in der zentralen Karrada-Region. Dabei starben acht Menschen, 25 erlitten Verletzungen. Im Viertel Amil wurde bei einer Explosion ein Mensch getötet, sieben Personen wurden verletzt.

Auch im sunnitischen Stadtteil Gahsalija explodierte eine Autobombe nahe einem Geschäftsviertel, sie tötete vier Zivilisten und verletzte elf weitere. Der Irak erlebt derzeit die schwerste Welle der Gewalt seit 2008. Niemand bekannte sich zu den Anschlägen vom Montag. Beobachtern zufolge aber tragen sie die Handschrift sunnitischer Extremisten, die immer wieder Anschläge auf Ziele der schiitisch dominierten Regierung oder Zivilisten verübt. Die von Al-Kaida abgespaltener Gruppe Islamischer Staat im Irak und Syrien (Isis) wird für eine Serie früherer Anschläge verantwortlich gemacht.

Kämpfer dieser Gruppe übernahmen unterdessen die Verantwortung für einen Angriff auf einen Militärstützpunkt, bei dem 15 Soldaten getötet wurden. Eine entsprechende Mitteilung veröffentlichte Isis am Sonntag auf ihrer Webseite.

Die Soldaten sollten eine Ölpipeline und eine Straße in der Nähe der Stadt Mossul im Norden des Landes schützen. Acht wurden enthauptet, die übrigen starben im Kugelhagel der Angreifer. Die Echtheit der Mitteilung konnte nicht überprüft werden, aber ihr Stil entsprach dem früherer Erklärungen der Dschihadisten.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort