Fotos 2011: Flüchtlingsstrom auf Lampedusa
Mindestens 5000 zumeist tunesische Flüchtlinge haben in den vergangenen Tagen die italienische Insel Lampedusa erreicht - und die Regierung rechnet mit einem weiteren Ansturm.
Die Küstenwache suchte mit Schiffen und Flugzeugen nach weiteren Booten von Menschenschmugglern.
In den 24 Stunden bis Sonntagabend seien 16 Boote mit Flüchtlingen auf der Insel angekommen, sagte eine Offizierin der Küstenwache, Claudia Viccica, der Nachrichtenagentur AP. Davon allein zehn Boote in der Nacht.
Viele der Neuankömmlinge werden in einem von Zäunen umgebenen Fußballplatz gesperrt, bis sie in Auffanglager auf Sizilien oder dem Festland gebracht werden.
Die politischen Instabilitäten in der Region hat eine Massenflucht vor allem von der tunesischen Küste Richtung Italien ausgelöst.
Die Behörden bemühen sich, ein stillgelegtes Auffanglager auf Lampedusa wieder betriebsbereit zu machen.
Aus Sorge darüber, dass sich unter den Flüchtlingen Terroristen oder gewöhnliche Kriminelle befinden könnten, begannen die Behörden unterdessen, die Menschen mit Fähren und Flugzeugen in ein Abschiebelager nach Sizilien zu bringen.
Die tunesischen Behörden haben angesichts der vielen Bootsflüchtlinge ihre Küstenwache personell aufgestockt. "Verstärkung wurde geschickt", hieß es am Sonntagabend aus Regierungskreisen in der Hauptstadt Tunis.
Lampedusa ist die größte der drei Pelagischen Inseln im Mittelmeer, sie liegt zwischen Tunesien und Sizilien. Die 20 Quadratkilometer große Insel gilt als Vorposten der italienischen Behörden, illegale Einwanderer und Schmuggler auf ihrem Weg nach Europa abzufangen
Im Januar 2009 gelang hunderten Flüchtlingen die Flucht aus dem Auffanglager.
2003 wurden 8000 Flüchtlinge registriert, 2004 schon 13.000 und 2005 verzeichnete man über 20.000 illegale Einwanderer auf der Insel.