US-Einsatz im Irak 2009 kein weiterer Truppenabzug geplant

Washington (RPO). Die USA wollen über die bereits angekündigten 12.000 Soldaten hinaus in diesem Jahr vermutlich keine weiteren Truppen aus dem Irak abziehen. Entscheidend sei natürlich die Sicherheitslage vor Ort, aber für die absehbare Zukunft liege ein aktueller Plan vor.

 US-Präsident will bis 2010 einen großen Teil seiner Truppen aus dem Irak abziehen.

US-Präsident will bis 2010 einen großen Teil seiner Truppen aus dem Irak abziehen.

Foto: AP, AP

Die Streitkräfte hatten am Sonntag den Abzug von rund 12.000 Soldaten bis September dieses Jahres angekündigt. Zurzeit befinden sich noch rund 135.000 US-Soldaten im Irak. Zudem sollen bis Juli rund 4000 britische Soldaten aus dem Irak abziehen, sagte der irakische Regierungssprecher Ali el Dabbagh.

Die US-Einheiten im Irak würden bis Ende September um zwei Brigaden verringert, sagte der Sprecher der US-Armee im Irak, David Perkins. Demnach werden Soldaten aus Kampfeinheiten der Luftwaffe und Marine sowie Versorgungspersonal abgezogen.

Hinsichtlich der Sicherheit im Land werde die US-Armee keine Lücken hinterlassen, sagte der General. Der Rückzug der Truppen aus dem Irak gehörte zu den wichtigsten Wahlkampfversprechen von US-Präsident Barack Obama, der dem Einmarsch der US-Armee unter seinem Vorgänger George W. Bush im März 2003 stets kritisch gegenübergestanden hatte.

Im Februar hatte Obama bekannt gegeben, dass bis Ende August 2010 zunächst die Kampftruppen in die USA heimkehren sollen; ein Übergangskontingent von 35.000 bis 50.000 Soldaten soll dann noch bis Ende 2011 im Irak bleiben. Derzeit sind mehr als 140.000 US-Soldaten im Irak stationiert.

Dabbagh kündigte zudem auf der Grundlage eines Abkommens mit Großbritannien den Abzug von rund 4000 britischen Soldaten bis Juli an. Großbritanniens Premierminister Gordon Brown hatte bereits im Dezember erklärt, die britischen Truppen sollten ihren Einsatz bis Ende Mai abschließen. Die 4100 britischen Soldaten sind überwiegend im Südirak stationiert.

Bei einem Selbstmordanschlag auf die irakischen Sicherheitskräfte im Zentrum der Hauptstadt Bagdad wurden am Sonntag mindestens 28 Menschen getötet und 58 weitere verletzt. Ein Selbstmordattentäter zündete nach offiziellen Angaben vor einer Polizeiakademie in der irakischen Hauptstadt Bagdad einen Sprengstoffgürtel. Die meisten Toten sind demnach Polizisten und angehende Polizeischüler.

Im Irak gab es bereits zahlreiche Anschläge auf Ausbildungsstätten von Armee und Polizei. Besonders das Terrornetzwerk El Kaida verübt immer wieder Anschläge auf die irakischen Sicherheitskräfte. Im Dezember waren bei einem Attentat auf die gleiche Polizeischule 15 Menschen getötet und 45 weitere verletzt worden.

(AP)
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