Tunesier zündete sich aus Protest an 10.000 Euro für Gemüsestand von Selbstmörder

Sidi Bouzid (RPO). Für den Erwerb des Gemüsestands des 26-jährigen Tunesiers, der sich aus Protest gegen soziale Missstände in seinem Land selbst angezündet hatte, haben potenzielle Käufer bis zu 10.000 Euro geboten. Der Bruder des Mannes will jedoch nicht verkaufen. Der Stand solle ein Denkmal werden.

Tunesien - der Tag des Umsturzes
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"Ich habe ein Angebot aus Saudi-Arabien und eines aus dem Jemen bekommen", sagte der Bruder des verstorbenen Mohammed Bouazizi und fügte hinzu, den Stand jedoch niemals verkaufen zu wollen. "Er ist eine Erinnerung an meinen Bruder, vielleicht wird er eines Tages zum Denkmal", sagte Salem Bouazizi.

Der Stand, der von dem Feuer, das seinen Bruder tötete, noch immer verkohlt ist, sei in einer Garage nahe des Hauses der Familie untergebracht.

Der arbeitslose Akademiker, Mohammed Bouazizi, hatte sein Geld als fliegender Händler mit dem Verkauf von Obst und Gemüse verdient und sich offenbar wegen einer Kontrolle seines Verkaufsstands durch die Polizei selbst angezündet. Anfang Januar erlag Bouazizi seinen Verletzungen.

Die Aktion am 17. Dezember 2010 in der zentraltunesischen Stadt Sidi Bouzid löste die wochenlangen Proteste junger Menschen in Tunesien aus. Regimekritikern in der arabischen Welt gilt Bouazizi als Held. Neben Tunesien kam es zu weiteren derartigen Selbstmordversuchen in Algerien und Ägypten.

(AFP/jre)
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