Auf Macron zugehen

Nichts weniger als eine Wiedergeburt der europäischen Idee hat der französische Präsident Emmanuel Macron gefordert. Das ist romanische Überschwänglichkeit dabei. Aber im Kern hat der Franzose Recht. Ohne Begeisterung und Hingabe lässt sich Europa nicht weiterführen, wenn auch Realismus und Nüchternheit gefragt sind.

Auf Macron zugehen
Foto: Ronny Hendrichs

Nichts weniger als eine Wiedergeburt der europäischen Idee hat der französische Präsident Emmanuel Macron gefordert. Da ist romanische Überschwänglichkeit dabei. Aber im Kern hat der Franzose recht. Ohne Begeisterung und Hingabe lässt sich Europa nicht weiterführen, wenn auch Realismus und Nüchternheit gefragt sind.

Was auf keinen Fall geht, ist die bisherige Hinhaltetaktik der Kanzlerin. Eingeklemmt zwischen einer widerborstigen Unionsfraktion, die bremst, und der Notwendigkeit europäischer Reformen, darf Angela Merkel nicht mehr das machen, was sie am besten kann - auf Zeit spielen.

Macron hat eine durchdachte Antwort Merkels verdient. Nicht in allen Punkten muss man ihm folgen. Aber seine Vorstellungen zur EU-Reform sind bedenkenswert, auch die eines Europäischen Währungsfonds, der die Euroländer stabilisiert. Dass dieser Fonds dem Prinzip demokratischer Rechenschaft folgen muss, ist selbstverständlich. Aber an ständigen Mäkeleien und Nachforderungen darf Europa nicht scheitern. Das wäre erbärmlich.

(kes)
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