Auf Lehrer und Eltern hören

Lehrer haben es nicht leicht: Sie haben laut Allensbach-Studie zunehmend mit Schülern zu tun, die sich wegen medialer Dauerberieselung in der Freizeit nur mehr schlecht als recht konzentrieren können und denen Äußerlichkeiten wichtiger sind als Inhalte. Da ist es schon überraschend, dass die überwältigende Mehrheit von 76 Prozent der Pädagogen ihre Entscheidung für den Lehrerberuf trotzdem nicht bereut, sondern wieder treffen würde.

Bildungspolitiker können und sollten das als Chance begreifen und die Hinweise der überzeugten Pädagogen auf die Mängel im System ernst nehmen, zumal diese im Schulterschluss mit den Eltern erfolgen. Denn auch das zeigt die Studie: Lehrer und Eltern schieben sich nicht mehr gegenseitig den Schwarzen Peter zu, sondern ziehen oft an einem Strang.

Beide wollen die Bildungspolitik lieber bundesweit als länderspezifisch geregelt wissen. In der mobilen Gesellschaft wird es als Zumutung empfunden, dass der Umzug einer Familie in ein anderes Bundesland schulpolitisch gesehen dem Aufbruch in einen anderen Kontinent gleicht. Mit fatalen Nebenwirkungen: ungleiche Standards, ungleiche Abschlüsse, ungleiche Chancen. Aber in Deutschland weiß angeblich immer noch jedes Bundesland selbst, was für "seine" Kinder das Beste ist.

(RP)
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