Liebe Leserinnen und Leser . . .
Der Flüchtlingsstrom ist ein reißender. Tausende überquerten allein gestern die bayerische Grenze. Mehr als eine Million dürften es bis Ende des Jahres bundesweit sein, so viele wie nie. Im Mittelmeer kentern weiter Schlepperboote. Kinder liegen tot im Ozean. "Erschöpfte und hilfsbedürftige Existenzen" nennt Jürgen Habermas die, die ankommen. Auf der anderen Seite wächst die Angst. Zäune werden gebaut. Politiker fordern eine "Festung". Schlagbäume und Stacheldraht, vergessen geglaubte Symbole des Nationalen, sind plötzlich Avantgarde. Und während die Kanzlerin weiter "Willkommen!" ruft, fragen sich viele: "Schaffen wir das wirklich?"