Rainer Baake trug schon den Spitznamen "Mr. Atomausstieg", denn auch an diesem energiepolitischen Meilenstein war Grünen-Mitglied Baake als Staatssekretär des damaligen Bundesumweltministers Jürgen Trittin (Grüne) vor über zehn Jahren maßgeblich beteiligt. Jetzt managt er, diesmal als Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium von SPD-Chef Sigmar Gabriel, die Energiewende für die schwarz-rote Koalition. Alle Stränge laufen bei dem hochgewachsenen Baake zusammen, wenn es darum geht, den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien zu steuern, den Netzausbau zu beschleunigen, ein neues Strommarkt-Design zu schaffen. Der Niedersachse kommt aus der ökologischen Bewegung, macht Energiepolitik seit 30 Jahren, schon vor der Wahl hatte er als Direktor des Thinktanks Agora die Eckpunkte der Ökostrom-Reform skizziert. Mit Baake hat sich Gabriel eine Koryphäe ins Ministerium geholt, die das zentrale Projekt des Vizekanzlers umsetzen muss. Scheitert die Energiewende, steht auch die politische Zukunft Gabriels auf dem Spiel. Rainer Baake weiß das, und man sagt ihm ein pragmatisches Verhältnis zur Macht nach. Auf seinem Themengebiet macht ihm keiner was vor.