Die brutale Gewalt, die Ägypten gerade erschüttert, könnte sich vor allem für eine Minderheit als desaströs erweisen: die koptischen Christen. Zu ihnen zählt sich jeder zehnte Ägypter. Im Konflikt zwischen Islamisten, Säkularen und Militär geraten sie aber zwischen alle Stühle. Die Muslimbrüder nehmen ihnen die Parteinahme für das Militär übel und lassen durch radikale Kräfte Kirchen und Geschäfte der Christen plündern. Das Militär sieht trotz aller Ankündigungen, die christlichen Kopten zu schützen, insgeheim die Möglichkeit, geschickt den Volkszorn auf die oft wirtschaftlich erfolgreichere Religionsgemeinschaft zu lenken. Im Grund können die Kopten nur auf die internationale Gemeinschaft hoffen.