PersönlichWilfried Scharnagl . . . ist mit 74 "saugut drauf"
Wilfried Scharnagl, den manche schon zum politischen Alteisen aus den Ruhmes- und Raufzeiten der CSU unter ihrem großen Vorsitzenden Franz Josef Strauß gezählt haben, erlebt im bayerischen Wahlkampf seinen zweiten politischen Frühling. Das liegt an dem provinziell-separatistisch klingenden Bestseller "Bayern kann es auch allein" des hochgebildeten Analytikers und Provokateurs. Mehr noch hat es mit der Fähigkeit des 74-Jährigen zu tun, "bestes CSU-Publikum, das seit Jahren abstinent war" (Scharnagl), in seine Wahl-Werbeveranstaltungen im Freistaat zu locken. Bei bislang acht von zehn jeweils glänzend besuchten Vortrags- und Debattenabenden hatte Scharnagl zwar ein anderes CSU-"Urviech" an seiner Seite: den Anwalt und Abgeordneten Peter Gauweiler (64). Aber die Attraktion des Duos, das bis zum Bayern-Wahltag am 15. September noch in Kempten und Ingolstadt auftritt, ist der Ältere, der Journalist und Homo politicus, das Alter Ego des 1988 verstorbenen Strauß.