Erstmals wird vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag einem ehemaligen Staatschef der Prozess gemacht. Laurent Gbagbo, Ex-Präsident der Elfenbeinküste, soll indirekt für Mord, Vergewaltigung und Verfolgung nach den Wahlen Ende 2010 verantwortlich sein — rund 3000 Menschen starben. Das "Weltstrafgericht", wie die eigenständige Organisation auch genannt wird, verfolgt seit dem 1. Juli 2002 Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Es ist immer dann zuständig, wenn die Delikte nicht auf nationaler Ebene geahndet werden können. 121 Staaten sind dem Rom-Statut zum IStGH beigetreten, darunter alle EU-Staaten. Die USA, Russland, China und Israel sind noch keine Mitglieder. Präsident ist der Südkoreaner Sang-Hyun Song.