Passagiere erleichtert über SicherheitsmaßnahmenUS-Heimatschutzministerium verteidigt Streichung von Flügen
Washington/Paris (rpo). Nachdem zahlreiche Flugverbindungen mit den USA gestrichen worden waren, hat ein hochrangiger Vertreter des US-Heimatschutzministeriums die Maßnahmen verteidigt.Ohne genaue Geheimdienstinformationen würden derartige Maßnahmen nicht getroffen, sagte Asa Hutchinson am Freitag dem US-Fernsehsender CNN. In manchen Fällen sei es angesichts der vorliegenden Informationen notwendig, in Zusammenarbeit mit Regierungen anderer Länder Flüge aus Sicherheitsgründen zu streichen. Dies komme jedoch selten vor, da bereits zahlreiche andere Maßnahmen in Kraft seien, um die Luftsicherheit zu gewährleisten. Hutchinson nannte unter anderem bewaffnete Flugbegleiter und strenge Passagier- und Gepäckkontrollen. Die Eskorte für eine Air-France-Maschine bei ihrer Landung in Los Angeles durch US-Kampfflugzeuge bezeichnete Hutchinson als notwendig. Der US-Geheimdienst habe erst nach dem Start neue Informationen über die Passagiere erhalten. Die französische Fluggesellschaft Air France bestätigte unterdessen die Umleitung eines ihrer Flugzeuge auf dem Weg von New York nach Paris. Die Maschine mit der Flugnummer AF 023 sei am Donnerstag in Neufundland zwischengelandet, hieß es in einer Erklärung am Freitag. Grund sei ein fehlgeleitetes Gepäckstück gewesen, dessen Eigentümer nicht an Bord der Maschine gewesen sei. Das Flugzeug sei am Freitagnachmittag in Paris gelandet.BA-Passagiere erleichtert über SicherheitsmaßnahmenNach der Annulierung des British-Airways-Fluges 223 von London nach Washington am Freitag haben die Passagiere zunächst einmal erleichtert über die Vorsichtsmaßnahmen reagiert. Sie sei „glücklich“, dass der Abflug rechtzeitig gestoppt worden sei, sagte die vor Aufregung in Tränen aufgelöste Doris Tankley aus dem US-Bundesstaat Mississippi am Flughafen London-Heathrow. Ihr Vertrauen in die Flugsicherheit sei ungeschmälert: „Ich fühle mich wohl beim Fliegen, weil ich denke, dass alles genau kontrolliert wird“, betonte die 62-Jährige. Doch die meisten Gäste waren sauer, dass sie erst beim Einchecken von dem Ausfall ihres Atlantikfluges erfuhren. Er habe sich eigens am Freitagmorgen telefonisch erkundigt, sagt Leke Adesida aus Virginia. Da sei ihm zugesichert worden, dass der Flug am Nachmittag planmäßig starte. Auch der Jurastudent Deepa Menon war verärgert: „Anscheinend gab es genaue Hinweise, also hätten sie uns informieren können“, sagte der 28-Jährige. Die Deutsche Svenja Steinfelder, die in Washington studiert, beruhigte sich vor der Tür des Terminals 4 mit einer Zigarette. Sie sei „sehr nervös“, sagte die 29-Jährige. Auf die Frage, was die Streichung des Fluges für sie bedeute, antwortete sie jedoch gelassen: Sie werde nun länger in England bleiben und den „Regen und meine Zigarette genießen“.