Saudischer Innenminister warntTerrorgruppe in Libanon zerschlagen
Beirut/Washington (rpo). Die libanesische Armee hat eine Terrorgruppe zerschlagen. Die mußtmaßlichen Mitglieder sind festgenommen worden. Die Gruppe habe Anschläge auf die Botschaft der USA und Stützpunkte der libanesischen Armee und Polizei geplant. Zudem sei die Entführung hochrangiger Persönlichkeiten geplant gewesen, um Gesinnungsgenossen freizupressen. Nach Angaben des US-Senders CNN gab es insgesamt neun Festnahmen. In der Militärmitteilung wurde keine Zahl genannt. Erst vor gut einer Woche war die Festnahme von 23 mutmaßlichen Mitgliedern einer "Terroristenbande" in Libanon gemeldet worden. Zwei der Festgenommenen sollen geplant haben, Ende vergangenen Jahres US- Botschafter Vincent Battle bei einem Besuch in der nordlibanesischen Stadt Tripoli zu ermorden. Zugleich sollte die Botschaft im Beiruter Vorort Aukar mit Raketen und Panzerfäusten angegriffen werden. Nach den Anschlägen vom Montag auf Wohnkomplexe in der saudischen Hauptstadt Riad wurde dort am Donnerstag ein Team des amerikanischen Bundeskriminalamts FBI erwartet, um bei den Ermittlungen zu helfen. Präsidentensprecher Ari Fleischer hatte sich am Mittwoch zwar insgesamt zufrieden über die Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien im Anti-Terror-Kampf seit dem 11. September 2001 geäußert. Riad könne aber noch mehr als bisher tun, und Washington werde weiter darauf dringen, sagte Fleischer. Saudi-Arabien müsse sich der Tatsache stellen, "dass es Terroristen im Land gibt". Der saudische Innenminister Prinz Naif Ibn Abdelasis teilte mit, einer der 19 Verdächtigen für die Anschläge in Riad, Ali Abdul Rahman Al Ghamdi, habe sich den Sicherheitsbehörden gestellt. Er warnte die religiösen Führer des Landes vor Hetze. "Wir werden nicht untätig zusehen, wenn gewisse religiöse Personen zur Gewalt anstacheln, indem sie in Erlassen gewisse Personen als Ungläubige anprangern", sagte der Prinz der Zeitung "Al Sharq Al Awsat" (Donnerstag-Ausgabe). Es sollte auch keiner versuchen, die Anschläge auf drei Wohnkomplexe mit mindestens 34 Toten und 194 Verletzten zu rechtfertigen. "Wir werden nicht mit verschränkten Armen abseits stehen", sagte Prinz Naif. "Wir werden mit eiserner Faust gegen sie vorgehen, um Wahrheit und Gerechtigkeit herzustellen." Die Sicherheitsmaßnahmen würden verstärkt. An den Ausfallstraßen der Städte würden verdächtige Fahrzeuge kontrolliert. Nach Berichten amerikanischer Medien haben die USA Saudi-Arabien noch am Samstag, zwei Tage vor den Anschlägen, eindringlich vor möglichen Terroranschlägen gewarnt und einen besseren Schutz von US- Einrichtungen verlangt. Der stellvertretende nationale Sicherheitsberater Stephen Hadley sei eigens nach Riad gereist, um die US-Erkenntnisse vorzutragen, und dabei einen der Wohnkomplexe, die am Montag betroffen waren, ausdrücklich genannt. Die Saudis hätten die Warnungen jedoch ignoriert. Am Mittwoch warnte die US-Regierung vor möglichen Anschlägen in Malaysia und im ostafrikanischen Kenia. Terroristen der Abbu Sayyaf- Gruppe könnten in der malaysischen Provinz Sabah zuschlagen, teilte das Außenministerium mit. Es rief Amerikaner in der Region zu äußerster Vorsicht auf. Die Gruppe operiere im Süden der Philippinen, unweit von Malaysia. Auch könnte ein Anschlag in Kenia gegen amerikanische oder westliche Einrichtungen geplant sein. Die kenianische Regierung könnte möglicherweise nicht in der Lage sein, ein solches Attentat zu verhindern, hieß es. Im November vergangenen Jahres war ein Anschlag auf ein israelisches Charterflugzeug in der kenianischen Hafenstadt Mombasa fehlgeschlagen. Gleichzeitig wurden bei einem Bombenattentat in einem Strandhotel 15 Menschen getötet.