Alle Politik-Artikel vom 10. Januar 2001
Der Streit spitzt sich zu

AgrarpolitikDer Streit spitzt sich zu

Bonn (dpa). Der Streit zwischen der rot-grünen Bundesregierung und dem Deutschen Bauernverband (DBV) um die künftige Agrarpolitik spitzt sich zu. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Struck kritisierte am Mittwochabend in Bonn offen DBV-Präsident Gerd Sonnleitner, dem er "Fehlverhalten" in der BSE-Krise vorwarf. Sonnleitner hatte sich zuvor gegen einen grundlegenden Richtungswechsel in der Agrarpolitik mit mehr Schutz für die Verbraucher ausgesprochen, wie er von der Koalition angekündigt wurde.

SPD prüft Einbeziehung von Wohneigentum

Private AltersvorsorgeSPD prüft Einbeziehung von Wohneigentum

Bonn (dpa). Die strittige Einbeziehung von Wohneigentum in die private Altersvorsorge wird von der rot-grünen Koalition noch geprüft. Dies sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Struck am Mittwochabend nach dem ersten Tag der Klausurtagung der SPD-Fraktionsspitze in Bonn, an der auch Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) teilnahm.

Kampf um totales Tiermehlverbot

Zweiter BSE-Verdachtsfall in Baden-WürttembergKampf um totales Tiermehlverbot

Paris/Stuttgart (dpa). Frankreich will nach Angaben von Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) gemeinsam mit Deutschland für ein totales Verbot von Tiermehl in der EU kämpfen. Nach einem Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac sagte Stoiber am Mittwoch in Paris, Chirac habe zugesagt, sich massiv für dieses Anliegen einzusetzen.

Grünen-Vorsitz: Andrea Fischer heiß gehandelt

Kritik an Künast-WechselGrünen-Vorsitz: Andrea Fischer heiß gehandelt

Berlin (dpa). Als neue Parteichefin der Grünen ist nach einem Bericht der "Berliner Morgenpost" (Donnerstag) die zurückgetretene Gesundheitsministerin Andrea Fischer im Gespräch. Diese Personallösung "hätte einigen Charme", hieß es nach Informationen der Zeitung in gut informierten Kreisen. Als weitere Kandidatin sei die Vorstandssprecherin der Grünen in Bayern, Margarete Bause, im Gespräch.

Israel drängt Arafat zum Einlenken

Keine weiteren Zugeständnisse mehrIsrael drängt Arafat zum Einlenken

Madrid (dpa). Israels Außenminister Schlomo Ben-Ami hat den Palästinenserführer Jassir Arafat aufgefordert, den Friedensplan von US-Präsident Bill Clinton anzunehmen.

American Airlines übernimmt TWA

Konsolidierungstrend setzt sich fortAmerican Airlines übernimmt TWA

Dallas (AP). Die US-Fluggesellschaft American Airlines will das Konkurrenzunternehmen Trans World Airlines (TWA) übernehmen. Nach tagelangen Spekulationen über diesen Deal bestätigte TWA am Mittwoch das Übernahmeangebot. American Airlines werde den Großteil der Vermögenswerte von der finanziell angeschlagenen TWA schlucken und damit rund 200 Millionen Dollar (415,30 Millionen Mark) für sofortige Schuldentilgung zur Verfügung stellen, hieß es.

Wissenschaftler unterstützen bayerischen Sonderweg

Expertenanhörung in MünchenWissenschaftler unterstützen bayerischen Sonderweg

München (AP). Die bayerische Gesundheitsministerin Barbara Stamm hat den Sonderwegs Bayern bei der BSE-Bekämpfung verteidigt. Sie erklärte auf einer Expertenanhörung am Mittwoch in München, dass Bayern keinen Alleingang wolle. Die Regelung sei nur als vorrübergehend gedacht. Bayern wolle auf eine Gesetzesänderung drängen. Auch Wissenschaftler unterstützten das Vorgehen.

Euro rutscht erneut unter 0,94 US-Dollar

KonsolidierungskursEuro rutscht erneut unter 0,94 US-Dollar

Frankfurt (dpa). Der Kurs des Euro ist am Mittwoch erneut unter die Marke von 0,94 US-Dollar gerutscht. Nach Ansicht von Experten ist die europäische Gemeinschaftswährung nach dem rasanten Aufwärtstrend der vergangenen Wochen nun auf Konsolidierungskurs. Im Laufe des Tages erholte sich der Euro knapp, sackte aber wieder ab. Um 16.30 Uhr kostete er in Frankfurt 0,9393 US-Dollar.

Scharon schockiert vor Wahl

"Friedensabkommen mit Palästinensern tot"Scharon schockiert vor Wahl

Jerusalem (dpa). Knapp einen Monat vor der Wahl des nächsten israelischen Ministerpräsidenten hat der Kandidat der oppositionellen Likud-Partei, Ariel Scharon, am Mittwoch mit ultra-rechten Äußerungen für großes Aufsehen gesorgt. Der Hardliner erklärte während eines Interviews mit einer ultraorthodoxen Zeitung die Friedensabkommen mit den Palästinensern für tot und sagte, er wolle den Palästinensern nur 42 Prozent des Westjordanlands zugestehen.

Israelisch-palästinensische Spitzentreffen in Gaza

Verwirrung über Nahost-Reise von US-Vermittler RossIsraelisch-palästinensische Spitzentreffen in Gaza

Jerusalem/Gaza (dpa). Führende Politiker Israels und der Palästinenser haben sich am Dienstagabend überraschend in Gaza getroffen, um über Möglichkeiten zur Wiederaufnahme der Sicherheits- Zusammenarbeit zu sprechen. Nach Angaben des israelischen Rundfunks vom Mittwoch sprach dabei der israelische Verkehrsminister Amnon Lipkin-Schachak mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat.

Kabinettsumbildung: Verbraucherschutz an erster Stelle

Künast und Schmidt neue MinisterinnenKabinettsumbildung: Verbraucherschutz an erster Stelle

Berlin (dpa). Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat mit einer schnellen Neubesetzung des Landwirtschafts- und Gesundheitsministeriums nach dem BSE-Skandal die Weichen für eine Wende im Verbraucherschutz gestellt. Als erste Frau wird die Grünen- Chefin Renate Künast (45) neue Landwirtschaftsministerin als Nachfolgerin des zurückgetretenen Karl-Heinz Funke (SPD). Für Andrea Fischer rückt die bisherige SPD-Fraktionsvize Ulla Schmidt (51) an die Spitze des Gesundheitsministeriums.

Knappe Mehrheit der Deutschen begrüßt BSE-Rücktritte

Umfrage:Knappe Mehrheit der Deutschen begrüßt BSE-Rücktritte

Hamburg (AP). Eine knappe Mehrheit der Deutschen begrüßt die Rücktritte von Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer und Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke. Die Amtsniederlegung des Sozialdemokraten Funke halten 47 Prozent für richtig, 44 Prozent stimmten dagegen, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Emnid-Umfrage im Auftrag von "Spiegel Online" ergab.

Keine Hinweise auf Strahlenschäden durch Uranmunition

Scharping beharrt dennoch auf MoratoriumKeine Hinweise auf Strahlenschäden durch Uranmunition

Berlin (AP). Für Gesundheitsschäden infolge radioaktiver Strahlung oder Schwermetallvergiftungen durch uranhaltige Munition gibt es nach Angaben von Verteidigidungsminister Rudolf Scharping keine Hinweise. Der SPD-Politiker sagte nach einer Beratungsrunde mit Wissenschaftlern und hohen Offizieren am Mittwoch in Berlin, er bleibe trotz des Befundes bei seiner Forderung nach einem Moratorium für die umstrittene Munition.

Kein Moratorium für uranhaltige Munition

NATO-Botschafter uneinsKein Moratorium für uranhaltige Munition

Brüssel (AP). Die NATO-Botschafter haben sich am Mittwoch bei einer turnusgemäßen Sitzung nicht auf ein Moratorium für uranhaltige Munition verständigen können. Dies teilte Generalsekretär George Robertson am Nachmittag in Brüssel mit. Es gebe keine Beweise, dass von der in Bosnien und im Kosovo eingesetzten Munition mit abgereichertem Uran ein Risiko für Gesundheit und Umwelt ausgehe.

Arbeitgeber fordern weniger Geld für kranke Arbeitnehmer

Lohnfortzahlung auf 60 Prozent beschränkenArbeitgeber fordern weniger Geld für kranke Arbeitnehmer

Berlin (dpa). Die Arbeitgeber haben gefordert, das von den Krankenkassen gezahlte Krankengeld von bisher 90 auf 60 bis 70 Prozent des Nettoeinkommens zu kürzen. Dies würde die Krankenkassen um bis zu drei Milliarden Mark im Jahr entlasten, erklärte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) am Mittwoch in Berlin. Der durchschnittliche Kassenbeitrag könne damit um rund 0,2 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent sinken. BDA-Geschäftsführer Jürgen Husmann verwies darauf, dass auch Rente und Arbeitslosengeld nur etwa 60 bis 70 Prozent oder weniger des Nettoeinkommens betrügen.

Anti-Fischer-Zeuge rudert zurück

Einstweilige Verfügung gegen RöhlAnti-Fischer-Zeuge rudert zurück

Berlin (dpa). Ein ehemaliger Kampfgefährte von Außenminister Joschka Fischer hat seine Aussagen zu dessen gewalttätiger Vergangenheit am Mittwoch stark relativiert. Udo Riechmann hatte am 13. Mai 1998 eine eidesstaatliche Erklärung abgegeben, in der er Fischers umstrittene Rolle am Vorabend der so genannten Meinhof- Demonstration am 20. Mai 1976 schildert. Bei dieser Demonstration war der Polizist Jürgen Weber von einem Molotow-Cocktail getroffen worden und hatte dabei schwerste Verletzungen erlitten.

Staatsanwaltschaft prüft Ermittlungsverfahren gegen Eichel

Grund: Privatnutzung von Bundeswehr-FlugzeugenStaatsanwaltschaft prüft Ermittlungsverfahren gegen Eichel

Berlin (AP). Die Berliner Staatsanwaltschaft prüft die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen Bundesfinanzminister Hans Eichel wegen möglicher privater Nutzung der Bundeswehr-Flugbereitschaft. Wie ein Justizsprecher am Mittwoch mitteilte, haben inzwischen sechs Privatleute Anzeige gegen den SPD-Politiker erstattet. Die Prüfung des Ermittlungsverfahrens werde möglicherweise mehrere Wochen dauern.

Sparkassen zahlen 200 Millionen Mark für Zwangsarbeiter

Jetzt 3,6 Milliarden MarkSparkassen zahlen 200 Millionen Mark für Zwangsarbeiter

Berlin (dpa). Auch die deutschen Sparkassen beteiligen sich jetzt an die Entschädigung für ehemalige NS-Zwangsarbeiter. Die Sparkassen- Finanzgruppe sagte der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" einen Beitrag in Höhe von 200 Millionen Mark zu, zitierte der "Mannheimer Morgen" (Mittwoch) den Sprecher der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft, Wolfgang Gibowski.

Österreich zahlt 360 Millionen Dollar an enteignete Juden

Einigung mit US-Vizefinanzminister Stuart EizenstatÖsterreich zahlt 360 Millionen Dollar an enteignete Juden

Wien (dpa). Der österreichische Staat wird Juden, die in der Nazi-Zeit enteignet worden waren, voraussichtlich mit 360 Millionen Dollar (381 Mio. Euro/745 Mio. Mark) entschädigen. Darauf habe man sich weitgehend geeinigt, berichteten der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und US-Vizefinanzminister Stuart Eizenstat am Mittwoch in Wien. Detailfragen sollten bei einer letzten Verhandlungsrunde am 16. und 17. Januar in Washington geklärt werden, hieß es.

Schröder sagt Agrarlobby den Kampf an

Agrarpolitik soll neu orientiert werdenSchröder sagt Agrarlobby den Kampf an

Berlin (AP). Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Neubesetzung seines Landwirtschaftsministeriums mit einer Kampfansage an die Bauernlobby verbunden. Der Regierungschef sagte am Mittwoch in Berlin, er und seine neue Agrarministerin Renate Künast wollten die deutsche Agrarpolitik völlig neu orientieren. Die Bauernverbände müssten mit einer Schmälerung ihres Einflusses auf die Politik rechnen.

BSE: FDP erwägt Untersuchungsausschuss

Westerwelle: Künast inkompetentBSE: FDP erwägt Untersuchungsausschuss

Berlin (AP). Die FDP überlegt nach eigenen Angaben, ob sie einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss über das Verhalten der Bundesregierung in der BSE-Affäre beantragen soll. Darüber werde nächste Woche die Bundestagsfraktion beraten, erklärte FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle am Mittwoch in Berlin. Die gegensätzlichen Äußerungen der ehemaligen Kabinettsmitglieder Andrea Fischer und Karl-Heinz Funke seien ein Skandal. Es sei auch die Rolle von Bundeskanzler Gerhard Schröder zu klären.

Prager Fernsehredakteure wollen weiter streiken

Senderleitung verzichtet auf "offizielle" NachrichtenPrager Fernsehredakteure wollen weiter streiken

Prag (AP). Die streikenden Redakteure des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Tschechien (CT) wollen ihren Protest trotz eines Zugeständnisses der umstrittenen CT-Führung fortsetzen. Am Mittwoch strahlten die aufbegehrenden Journalisten ihre Nachrichten wieder aus, nachdem die CT-Leitung auf die Sendung der "offiziellen" Nachrichten verzichtet hatte. Nachrichtensprecher Adam Komer begrüßte das Angebot der umstrittenen Führungsriege, machte aber gleichzeitig klar, dass die Proteste weitergehen, bis Generaldirektor Jiri Hodac und seine Mannschaft zurücktreten.

BSE-Verdacht in Baden-Württemberg

Sonnleitner kritisiert Wende zum ÖkolandbauBSE-Verdacht in Baden-Württemberg

Stuttgart (dpa/AP). In Baden-Württemberg ist zum ersten Mal ein BSE- Verdachtsfall aufgetreten. Das teilte das Stuttgarter Landwirtschaftsministerium mit. Die Kuh stamme zwar aus Bayern, sei dann aber in einem Betrieb im Landkreis Biberach gehalten worden, hieß es.

Bisherige Rücktritte im Kabinett Schröder

Sieben Minister warfen das HandtuchBisherige Rücktritte im Kabinett Schröder

Berlin (dpa). Aus dem Kabinett von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sind seit Regierungsantritt der rot-grünen Koalition im Oktober 1998 mit Andrea Fischer und Karl-Heinz Funke bis jetzt sieben führende Kabinettsmitlieder, darunter sechs Bundesminister, ausgeschieden:

Birma: Gespräche zwischen Militärregime und Opposition

Positive Reaktion von Menschenrechtlern und PolitikernBirma: Gespräche zwischen Militärregime und Opposition

Yangon/Birma (AP). Menschenrechtler und Politiker im In- und Ausland haben die neuen Gespräche zwischen dem Militärregime in Birma und Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi begrüßt. Beide Seiten hätten große Verantwortung übernommen und dürften ihren Versöhnungsversuch nicht scheitern lassen, erklärte eine Vertraute Suu Kyis am Mittwoch. Die seit Oktober im Geheimen geführten Gespräche waren nach einem Birma-Besuch von UN-Botschafter Razali Ismail am Dienstag von den Vereinten Nationen bekannt gegeben worden.

Uranmunition: US-Armee räumt Unfälle ein

Bislang Verwendung von Uranwaffen dementiertUranmunition: US-Armee räumt Unfälle ein

Grafenwöhr (dpa). Auf dem US-Truppenübungsplatz im oberpfälzischen Grafenwöhr ist es in der Vergangenheit zu Unfällen mit der umstrittenen Uran-Munition gekommen. Im Jahr 1987 sei einmal irrtümlich die so genannte DU-Munition verschossen worden, sagte ein Sprecher des Heidelberger Hauptquartiers der US-Armee der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Mittwoch. Ein Jahr später sei ein mit den uranhaltigen Geschossen beladener Panzer ausgebrannt. Noch am Dienstag hatte die US-Armee bestritten, dass bei Übungen die Uranwaffen verwendet worden seien.

Massendemo zu Bushs Amtseinführung erwartet

"Sie bereiten sich auf einen Straßenkampf vor"Massendemo zu Bushs Amtseinführung erwartet

Washington (AP). Nach dem umstrittenen Wahlausgang in den USA erwartet die Polizei tausende Demonstranten zur Amtseinführung von George W. Bush am 20. Januar. Die Behörden in Washington bereiten sich auf die größten Protestkundgebungen seit der Vereidigung von Richard Nixon 1973 vor, als 60.000 Menschen gegen den Vietnamkrieg demonstrierten. Zahlreiche Initiativen für Minderheitenrechte oder zu politischen Themen haben Demonstrationen angemeldet; ein Großaufgebot der Polizei soll Ausschreitungen verhindern.

Umstrittene Bush-Kandidatin für Arbeitsministerium gibt auf

Bush gerät schon vor Amtsantritt in Bedrängnis lUmstrittene Bush-Kandidatin für Arbeitsministerium gibt auf

Washington (AP). Zehn Tage vor seinem Amtsantritt muss der designierte US-Präsidenten George W. Bush sein Kabinett neu ordnen. Die als Arbeitsministerin nominierte Politikerin Linda Chavez erklärte am Dienstag ihren Verzicht auf das Amt, weil sie Anfang der 90er Jahre eine illegal eingewanderte Frau aus Guatemala in ihrem Haushalt aufgenommen und beschäftigt hat. Bush erklärte sein Bedauern über den Entschluss seiner Wunschkandidatin.

NATO und Belgrad nehmen Dialog wieder auf

Außenminister Svilanovic in BrüsselNATO und Belgrad nehmen Dialog wieder auf

Brüssel (dpa). Die NATO und die jugoslawische Regierung haben ihren durch den Bosnien- und Kosovo-Konflikt unterbrochenen Dialog wieder aufgenommen. Zum ersten Mal seit Anfang der 90er Jahre hat mit dem jugoslawischen Außenminister Goran Svilanovic am Mittwoch wieder ein ranghoher Politiker aus Belgrad das Hauptquartier des früheren Kriegsgegners in Brüssel besucht.

Frankreich: Kritik an deutscher BSE-Politik

"Ziemlich unverständliche Vogel-Strauss-Politik"Frankreich: Kritik an deutscher BSE-Politik

Paris (dpa). Der politische Umgang Deutschlands mit der BSE-Krise erinnert den französischen Landwirtschaftsminister Jean Glavany an eine "ziemlich unverständliche Vogel-Strauss-Politik". Dabei habe er keinerlei Grund zu der Annahme, dass das Problem des Rinderwahnsinns in Deutschland bewusst verschleiert worden sei, sagte Glavany der französischen Tageszeitung "Le Monde" (Donnerstag-Ausgabe).

Sri Lanka will Todesstrafe wieder vollstrecken

Moratorium von 1977 aufgehobenSri Lanka will Todesstrafe wieder vollstrecken

Colombo (AP). Nach 24 Jahren ohne Hinrichtungen sollen in Sri Lanka verhängte Todesstrafen wieder vollstreckt werden. Die Regierung hob ein 1977 eingeführtes Moratorium wieder auf, wie ein Sprecher am Mittwoch mitteilte. Begründet wurde dies mit der Bekämpfung der steigenden Kriminalität. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International protestierte gegen die Entscheidung.

Rekordjahr für den deutschen Außenhandel

Exporte erreichten Wert von 1,069 Billionen MarkRekordjahr für den deutschen Außenhandel

Wiesbaden (AP). Der deutsche Außenhandel hat in den ersten elf Monaten 2000 schon alle Rekorde gebrochen: Die Exporte erreichten inklusive November den Wert von 1,069 Billionen Mark - mehr als je zuvor. Im gesamten Jahr 1999 wurden Waren für rund 992 Milliarden Mark ausgeführt. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, wuchs im November wie schon in den Vormonaten der Import stärker als der Export.

Schröder drängte Funke zum Rücktritt

Landwirtschaftsminister wurde per Telefon "überzeugt"Schröder drängte Funke zum Rücktritt

Hannover (AP). Der Rücktritt von Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke ist nach Angaben niedersächsischer Regierungskreise nicht freiwillig erfolgt. Bundeskanzler Gerhard Schröder habe Funke in einem Telefonat am Dienstagabend von der Notwendigkeit einer Amtsaufgabe überzeugt, verlautete am Mittwoch in Hannover.

Quotenzwang: SPD-Frauen drohen mit Strafgeldern

tachQuotenzwang: SPD-Frauen drohen mit Strafgeldern

Düsseldorf (dpa/lnw). Die nordrhein-westfälischen Sozialdemokratinnen wollen jetzt Ernst machen mit der Frauenquote. "Wir lassen prüfen, ob sich das französische Modell, dass bei Nichteinhaltung der Quote finanzielle Sanktionen für die Parteien vorsieht, auf das deutsche Wahlrecht übertragen lässt", kündigte die neue Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF), Renate Drewke, am Mittwoch in Düsseldorf an.

US-Bürger in Tschetschenien entführt

Mitarbeiter einer internationalen HilfsorganisationUS-Bürger in Tschetschenien entführt

Moskau (dpa). In der von Russland abtrünnigen Kaukasusrepublik Tschetschenien haben Unbekannte einen amerikanischen Mitarbeiter einer internationalen Hilfsorganisation entführt.

Rücktritt Sonnleitners gefordert

Kritik vom Verband Deutscher LandwirteRücktritt Sonnleitners gefordert

Pfaffroda-Dittmannsdorf (dpa). Nach den Rücktritten von Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) und Agrarminister Karl- Heinz Funke (SPD) wegen der BSE-Krise muss nach Ansicht des Bundesverbandes Deutscher Landwirte (VDL) nun auch Bauernpräsident Gerd Sonnleitner seinen Hut nehmen.

Schröder kündigt Neuzuschnitt des Agrarministeriums an

Schwerpunkt auf VerbraucherschutzSchröder kündigt Neuzuschnitt des Agrarministeriums an

Berlin (dpa). Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat einen Neuzuschnitt des bisherigen Agrarministeriums angekündigt. Dieses werde zu einem Ministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft umorganisiert, sagte Schröder am Mittwoch in Berlin.

Plavsic will gegen Milosevic aussagen

Prozess in Den HaagPlavsic will gegen Milosevic aussagen

Belgrad (dpa). Die ehemalige Präsidentin der bosnischen Serbenrepublik, Biljana Plavsic, will freiwillig vor dem UN- Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gegen den als Kriegsverbrecher angeklagten jugoslawischen Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic aussagen. Das berichtet die Belgrader Wochenillustrierte „Blic news“ am Mittwoch.

Pinochet zu Untersuchung im Hospital

Verhandlungsfähigkeit soll geprüft werdenPinochet zu Untersuchung im Hospital

Santiago de Chile (dpa). Der frühere chilenische Diktator Augusto Pinochet ist am Mittwoch in das Militärhospital von Santiago zur Untersuchung seiner Verhandlungsfähigkeit gefahren. Bei den psychologischen und neurologischen Tests, die bis Samstag dauern könnten, geht es um die geistige Verfassung des 85-Jährigen.

Sonnleitner: "Können auch mit Künast leben"

Bauernpräsident hat keine BerührungsängsteSonnleitner: "Können auch mit Künast leben"

Bonn (dpa). Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat nach den Worten von Präsident Gerd Sonnleitner keine Probleme mit einer Bundeslandwirtschaftsmininisterin aus den Reihen der Grünen. Der Verband werde auch mit Renate Künast gut zusammenarbeiten, sagte Sonnleitner am Dienstag in Bonn.

ETA plante Blutbad unter baskischen Politikern

Bombe auf Friedhof deponiertETA plante Blutbad unter baskischen Politikern

San Sebastian (dpa). Die baskische Separatistenorganisation ETA hat versucht, auf einem Friedhof mehrere konservative Politiker mit einer Bombe zu töten. Nach Rundfunkberichten vom Mittwoch versteckten Terroristen auf dem Friedhof des nordspanischen Badeorts Zarautz bei San Sebastian neben dem Grab eines Politikers der Volkspartei (PP) einen Sprengsatz mit bis zu fünf Kilogramm Dynamit. Die Bombe explodierte nicht, weil der Zeitzünder versagte.

NPD-Politiker führte Skinhead-Schlägertrupp

Steine auf Rentner und KinderNPD-Politiker führte Skinhead-Schlägertrupp

Wuppertal (dpa/lnw). Eine Gruppe besorgter Menschen hatte sich im vergangenen Juli auf dem Gelände eines ehemaligen Konzentrationslagers in Wuppertal versammelt. Das KZ-Mahnmal war zuvor mit neonazistischen Parolen und Symbolen beschmiert worden. Auch Kinder und Renter waren unter den wenigen Versammelten, als ein Trupp martialischer Skinheads aus dem Wald stürmte und die Gruppe mit Steinen und Knüppeln angriff. Zwei Menschen wurden verletzt.

Iwanow trifft Albright

Russischer Außenminister auf EuropareiseIwanow trifft Albright

Moskau (dpa). Der russische Außenminister Igor Iwanow beginnt an diesem Donnerstag eine mehrtägige Europareise mit politischen Gesprächen in Frankreich, Ungarn und Italien. In Paris werde Iwanow mit der aus dem Amt scheidenden US-Außenministerin Madeleine Albright zusammentreffen und Gespräche mit seinem französischen Kollegen Hubert Vedrine führen, teilte das russische Außenministerium am Mittwoch mit.

Waffenruhe in Aceh verlängert

Mindestens 540 Tote in indonesischer UnruheprovinzWaffenruhe in Aceh verlängert

Jakarta (AP). Vertreter der indonesischen Regierung und der Separatistenbewegung Freies Aceh haben sich bei ihren Friedensgesprächen in der Schweiz auf eine neue Waffenruhe für die Provinz geeinigt. Die Vereinbarung trete am 15. Januar in Kraft und verlängere den bestehenden Waffenstillstand um einen Monat, sagte der indonesische Verteidigungsminister Mohammad Mahfud am Mittwoch nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Antara.

Albright warnt vor "Hysterie"

In Debatte über uranhaltige MunitionAlbright warnt vor "Hysterie"

Washington (dpa/AP). Die scheidende US-Außenministerin Madeleine Albright hat Europa vor "Hysterie" in der Debatte über die Nebenwirkungen uranhaltiger Munition gewarnt. "Ich halte es für sehr wichtig, die Fakten bekannt zu machen und zu verhindern, dass Hysterie und Gefühle die Oberhand gewinnen", sagte Albright am Dienstag in Washington. Sie verwies darauf, dass mehrere Untersuchungen des US-Verteidigungsministeriums keine Beweise für einen Zusammenhang zwischen der Munition und Leukämie erbracht hätten.

Tokios Börse sackt am Nachmittag weiter ab

Deutliche VerlusteTokios Börse sackt am Nachmittag weiter ab

Tokio (dpa). Die asiatische Leitbörse in Tokio hat ihre deutlichen Verluste bis zum frühen Mittwochnachmittag weiter ausgebaut. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte sackte unter den tiefsten Schlussstand des Vorjahres und notierte um 12.45 Uhr Ortszeit einen kräftigen Abschlag von 204,82 Punkten beim Stand von 13 405,69 Zählern. Im Vorjahr hatte das Kursbarometer den tiefsten Schlusskurs am 21. Dezember mit 13 423,21 Punkten erreicht.

Koalition einigt sich auf Änderungen am Rentenkonzept

Rentenniveau bis zum Jahr 2030 auf nicht unter 67 ProzentKoalition einigt sich auf Änderungen am Rentenkonzept

Hamburg (dpa). Die Koalition hat sich nach Angaben des Norddeutschen Rundfunks (NDR) auf Korrekturen am Rentenkonzept verständigt. Das 67 Seiten starke Änderungspaket, das dem NDR vorliegt, sieht vor, dass das Nettorentenniveau von derzeit rund 70 Prozent "bis zum Jahr 2030 auf nicht unter 67 Prozent sinkt".

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