Zeitungen berichten von über vier Millionen Arbeitslosigkeit auch im August hoch

Berlin (rpo). Auch im August sind die Arbeitslosenzahlen offenbar hoch geblieben. Die Bundesregierung muss nach Expertenschätzungen mit einer Hypothek von über vier Millionen Arbeitslosen in die Bundestagswahl am 22. September gehen.

Im August waren nach dpa- Informationen 4,04 Millionen Menschen ohne Arbeit. Gegenüber Juli sank die Zahl nur leicht um 7000 bis 10 000. Auch für die kommenden Monate sehen Fachleute keine Verbesserungen.

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Erwerbslosen um 250 000. Damit ist die August-Arbeitslosigkeit auf dem höchsten Stand seit 1998. Die genauen Zahlen will die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg am kommenden Donnerstag (5. September) vorlegen.

Im Juli waren 4 046 900 Menschen ohne Arbeit. "Seitdem gab es kaum Bewegung", sagte der Experte eines norddeutschen Wirtschaftsinstituts. "Eine Verbesserung ist überhaupt nicht zu sehen." Die Fachleute machen für den leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit ausschließlich saisonale Gründe verantwortlich. "Es gibt keine konjunkturellen Einflüsse", hieß es aus einem süddeutschen Institut. "Eine Besserungstendenz in größerem Ausmaß erwarten wir erst im nächsten Jahr."

Im Jahresdurchschnitt 2002 wird die Arbeitslosigkeit nach Einschätzung der Experten die 4-Millionen Marke deutlich überschreiten. Wie die Tageszeitung "Die Welt" (Freitag) berichtet, geht auch die Nürnberger Bundesanstalt in internen Prognosen mittlerweile davon aus, dass die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt über vier Millionen liegen wird.

Die Flutkatastrophe hat nach Ansicht der Beobachter bisher noch keinen Einfluss auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit gehabt. "Dafür ist es zu früh", hieß es. Im Juli lag die Zahl der Arbeitslosen in Ostdeutschland bei 1,41 Millionen, im Westen waren 2,64 Millionen Menschen ohne Arbeit.

(RPO Archiv)
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