30 Vertreter sprechen im Weltsicherheitsrat Arabische Staaten setzen Nahostdebatte durch

New York (rpo). Die UN verzichtet auf Ermittlungen im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin, dafür haben die arabischen Staaten am Freitag erneut im Weltsicherheitsrat eine offene Debatte zur Lage im Nahen Osten durchgesetzt.

Nach Angaben von UN- Sprecher Fred Eckhard wollten Vertreter von wenigstens 30 Ländern zu Worte kommen.

UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte in der Nacht zum Freitag nach tagelangem Tauziehen mit Israel die Auflösung des Untersuchungsteams offiziell bekannt gegeben. Die Gruppe sollte aufklären, ob Israel in Dschenin im Westjordanland unschuldige Zivilisten massakriert hat, wie dies von palästinensischer Seite behauptet worden ist. Israel, das die Vorwürfe strikt zurückwies, hatte dem UN-Team die Einreise verweigert.

Der Sicherheitsrat hatte die Untersuchungskommission erst vor zwei Wochen per Resolution bei Annan in Auftrag gegeben. Nach Israels Affront versuchte sich das höchste UN-Entscheidungsgremium in Nächte langer Debatte auf eine gemeinsame Reaktion zur israelischen Verweigerungshaltung zu einigen.

Syrien verlangte im Namen der arabischen Staaten zunächst die Erzwingung der Dschenin-Untersuchung. Als sich dafür keine Mehrheit abzeichnete, forderten die Araber zumindest eine scharfe verbale Verurteilung Israels, konnten sich damit aber bisher nicht gegen die USA durchsetzen.

(RPO Archiv)
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