xxx Anschlag auf Düsseldorfer Synagoge: Täter erneut vor Gericht

Düsseldorf (rpo). Der Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge vor gut einem Jahr wird nun neu im Bundesverfahren aufgerollt. Die beiden Täter arabischer Herkunft müssen sich seit Dienstag erneut vor Gericht verantwortent, diesmal vor dem Düsseldorfer Landgericht.

Ein inzwischen 20-jähriger Sohn eines Palästinensers war vom Amtsgericht zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Ein 21-jähriger Mittäter marokkanischer Herkunft erhielt zwei Jahre und drei Monate Haft ohne Bewährung. Er soll fünf Tage später auch an Ausschreitungen an der alten Essener Synagoge beteiligt gewesen sein und dort mit einer Schreckschusswaffe gefeuert haben.

Das Amtsgericht war bei dem Düsseldorfer Anschlag von einer Sachbeschädigung ausgegangen. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen härtere Urteile wegen versuchter schwerer Brandstiftung gefordert.

Beide jungen Männer hatten als Tatmotiv Wut gegen die Gewalt der Israelis im Nahen Osten genannt. Hinter dem Anschlag waren zunächst rechtsextreme Täter vermutet worden. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) war an den Tatort geeilt und hatte einen "Aufstand der Anständigen" gegen rechtsextreme Gewalt gefordert.

Die islamischen Gemeinden in Deutschland hatten sich von dem Anschlag scharf distanziert. Beide Männer haben gestanden, einen Stein und drei Brandsätze auf das jüdische Gotteshaus geworfen zu haben. An dem Gebäude war damals nur geringer Sachschaden entstanden. Eine Anwohnerin hatte die Flammen ausgetreten. Für den Prozess sind zunächst fünf Verhandlungstage bis zum 27. September vorgesehen.

(RPO Archiv)
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