Persönlich Annie Leibovitz . . . will Merkel als Kunstobjekt

Eigentlich hat sie sie alle schon gehabt: die Queen, John Lennon und Yoko Ono, die Rolling Stones. Trotzdem gibt es eine Person, die US-Fotografin Annie Leibovitz sehnlichst noch vor ihre Linse bekommen möchte: Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ohne ein Merkel-Porträt fehle ihrer Sammlung von Bildern einflussreicher Frauen "vielleicht die heute wichtigste Frau der Welt", sagte die 66-Jährige jetzt der BBC.

Allein, die Kanzlerin hat keine Zeit. Sie habe schon sehr nachdrücklich versucht, einen Termin zu bekommen, sagt Leibovitz. Vergeblich. Bei der Queen hatte die Fotografin da weniger Probleme. Elizabeth II. hatte sich allerdings auch ausdrücklich gewünscht, von Leibovitz porträtiert zu werden.

Die gefeierte Fotografin hat eine beachtliche Karriere vorzuweisen. Sie fotografierte für Magazine wie "Rolling Stone", "Vanity Fair" und "Vogue" und für Werbekampagnen von großen Marken wie Louis Vuitton, Gap oder American Express.

Ihr Markenzeichen: Gerne konzentriert sich Leibovitz nicht auf die Stärken und die Schönheit ihrer Modelle, sondern stellt vielmehr in den Vordergrund, dass sie nicht perfekt sind. So lichtete sie zuletzt für den bekannten Pirelli-Kalender prominente Frauen so ab, wie sie wirklich sind - "ohne etwas vorzutäuschen", sagt die Fotografin. Das Ergebnis sind eindrucksvolle, natürliche Porträts, die die Wirklichkeit spiegeln.

Um besonders intime Aufnahmen machen zu können, teilt Leibovitz gerne für einige Tage den Alltag ihrer Modelle. Auch Merkel würde sie nach eigenen Angaben am liebsten "bei der Arbeit sehen, wie ich es mit Hillary Clinton gemacht habe". Momentan sieht es nicht danach aus, dass derartige Fotos bald entstehen. Leibovitz zeigt Verständnis. Die Kanzlerin habe "gerade schließlich keine leichte Zeit". Merkel ist derzeit mit anderen, wichtigeren Dingen beschäftigt. Und auch die haben mit der Wirklichkeit zu tu n.

(RP)
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