Angst vor Konto-Chaos

Europa verschiebt mit der verlängerten Sepa-Frist die Idee eines großen einheitlichen Zahlungsraumes um sechs Monate. Aus Angst vor dem drohenden europäischen Konto-Chaos hat Brüssel die Notbremse gezogen, und das war die richtige Entscheidung, ehe größere Probleme im Zahlungsverkehr auftreten.

Dass es so weit kommen konnte, ist indes ernüchternd. Man kann auf dem Standpunkt stehen, dass Sepa keinen Sinn macht und Brüssel beispielsweise mit irrsinnig langen neuen Kontonummern ein Bürokratie-Monster erschaffen hat. Und natürlich ist der Nutzen für jene schwer erkennbar, für die ein europäischer Zahlungsraum irrelevant ist, weil ihr Zahlungsverkehr sich ausschließlich im Inland abspielt. Aber das Projekt ist beschlossen, und deshalb handeln jene fahrlässig, die es auf die leichte Schulter nehmen. Genau das haben in Deutschland vor allem kleine Firmen und Vereine getan. Man kann nur hoffen, dass die nächsten sechs Monate ausreichen, um Nichtwissen und Ignoranz zu beseitigen, nachdem sechs Jahre zuvor offenbar nicht genug waren.

(RP)
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