Nur wenige Radarstellungen zerstört Angriffe auf Irak wenig erfolgreich

Washington (dpa). Beim US-Luftangriff auf den Irak am vergangenen Freitag haben viele Raketen ihr Ziel verfehlt. Das gestand das Verteidigungsministerium in Washington nach Presseberichten vom Donnerstag ein.

Vor allem die neuesten "intelligenten" Lenkwaffen der Marine seien bis zu 100 Meter neben ihrem Ziel eingeschlagen, berichtete die "Washington Post".

Von den 25 Zielen der Lenkwaffen, darunter Radarschirme und Kommandoeinrichtungen der irakischen Luftabwehr, seien nach bisherigen Erkenntnissen nur acht beschädigt worden. Nach Informationen des Nachrichtensenders ABC war möglicherweise ein Softwarefehler Schuld an der mangelnden Treffsicherheit. Die Lenkwaffen waren von Navy-Flugzeugen aus der Flugverbotszone heraus abgefeuert worden. Zwei Dutzend amerikanische und britische Kampfflugzeuge hatten an dem Angriff am Freitagabend teilgenommen.

Irak: Erst neue Waffenkontrolle nach Ende des Embargos

Der Irak will erst über neue UN-Waffeninspektionen verhandeln, wenn die UN-Sanktionen aufgehoben worden sind. Das sagte der irakische Botschafter bei der Arabischen Liga, Mohsen Khalil, am Donnerstag in Kairo. Erst müsse das Embargo beendet werden, dann könne man über alle anderen "eingefrorenen" Dinge reden.

Es gebe keinerlei Beweise dafür, dass der Irak Massenvernichtungswaffen verstecke. Dennoch gingen die UN-Sanktionen und die amerikanisch-britischen Luftangriffe gegen sein Land weiter. "Warum sollen da die Inspekteure zurückkommen", fragte Khalil.

Der irakische Diplomat bestritt zugleich, dass China oder ein anderes Land (moderne Glasfaser-) Leitungen für die irakische Luftabwehr verlegten. Dies seien falsche Beschuldigungen der US- Regierung, um die Luftangriffe zu rechtfertigen. Falsche Anschuldigungen haben es in den vergangenen zehn Jahren genug gegeben, sagte Khalil.

Im Zusammenhang mit den amerikanisch-britischen Luftangriffen auf den Irak am vergangenen Freitag kritisierte Khalil UN-Generalsekretär Kofi Annan. Dieser hätte eine klare Haltung zu einer "Aggression" einnehmen müssen, die von keiner internationalen Organisation genehmigt worden sei, sagt er.

Die irakische Auslandsopposition, die von der neuen US-Regierung finanzielle Hilfe in Millionenhöhe bekommt, bezeichnete Khalil als "Söldner". Diese würden für Spionage und Sabotage im Interesse der USA bezahlt.

(RPO Archiv)
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