Angestellte im Vorteil

Deutschland feiert einen Beschäftigungsrekord nach dem anderen. Weder der Mindestlohn noch die Rente mit 63 noch die vielen Krisen in der Welt haben seinem Arbeitsmarkt bisher geschadet. Und die Flüchtlingskrise bringt ihm sogar zusätzlich Schub, denn die Migranten brauchen soziale, gesundheitliche und bürokratische Betreuung.

Trifft die deutsche Wirtschaft 2016 kein exogener Schock, der sie wie 2009 in der Finanzkrise kurzzeitig stillstehen ließe, geht die gute Entwicklung in diesem Jahr weiter. Das immer wieder gern vorgebrachte Argument, die Unternehmen würden nur billige, atypische und prekäre Beschäftigungsverhältnisse schaffen, ist schlicht falsch: Die geringfügige Beschäftigung ging zurück, die Teilzeitquote und die Leiharbeiterzahl blieben konstant. So gut wie alle neuen Jobs sind sozialversicherungspflichtige neue Stellen.

Für Gewerkschaften und Arbeitnehmer ergibt sich daraus eine komfortable Lage nicht nur bei Gehaltsverhandlungen. Arbeitgeber werden dringend gesuchte Fachkräfte künftig seltener mit befristeten Verträgen abspeisen können. Das wäre auch gut so.

(mar)
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