Berlin Merkel sucht Rat bei Innovations-Experten

Berlin · Zwischen Ukraine-Krise, "Pegida"-Debatte und Terror-Diskussion in Deutschland nahm sich die Kanzlerin gestern zwei Stunden Zeit, weil sie weit über ihren politischen Alltag hinausschauen wollte. Angela Merkel hatte zum "Internationalen Deutschlandforum" Wissenschaftler, Unternehmer und andere berufsmäßige Vordenker aus aller Welt eingeladen.

Das Forum war nach einem ähnlichen Treffen 2010 das zweite seiner Art. Die zentrale Frage gestern im Kanzleramt: Was macht die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft aus? Die Kanzlerin verdeutlichte ihre Motivation für die exotische Zusammensetzung der Gesprächsrunde: Als Kanzlerin habe sie regelmäßig Kontakt mit der Industrie, den Gewerkschaften und den Umweltverbänden. "Wir müssen versuchen, aus unseren Kreisen auszubrechen", sagte sie. Sie räumte ein, dass sich in Deutschland bahnbrechende Innovationen nur schwer durchsetzen ließen.

Einen Zehn-Punkte-Plan zur Innovationsfähigkeit von Gesellschaften brachte der Tag nicht. Konkretes könnte in der Folge dennoch entstehen: So stellte der Gründer und Geschäftsführer der Firma Datawind, Sunseet Singh Tuli, ein Tablet vor, das nur 35 Dollar koste und das durch seinen niedrigen Preis Milliarden Menschen aus Schwellenländern Zugang zum Internet verschaffen könnte. Die Bundeskanzlerin sah die Möglichkeit, dass davon auch ein reiches Industrieland wie Deutschland profitiert: Die Schulen in Deutschland benötigten auch eine "bezahlbare Grundausrüstung", mit deren Hilfe die Kinder die Basis für den Umgang mit den Computern lernen könnten.

(qua)
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